TSV Lindau
Wildwasser ist eine echte Herausforderung
Lindau (sa) - Eine völlig neue schwimmerische
Erfahrung haben am vergangenen Wochenende Angela Aigner und Sandra
Albrecht vom TSV 1850 Lindau bei der Deutschen Wildwassermeisterschaft
gesammelt. Dies wurde mangels deutschem Austragungsort im
österreichischen Roppen/Tirol ausgetragen.
Bereits am Freitag war ein Training angesetzt, um die tückischste
Teilstrecke kennenzulernen. Aigner und Albrecht konnte dabei einen
ersten Eindruck gewinnen, was ihnen am darauffolgenden Wettkampftag
bevorstehen würde: Der Inn hat derzeit eine Fließgeschwindigkeit von
rund 18 Kilometern pro Stunde und eine Temperatur von acht Grad Celsius.
Mit Neoprenanzug, Füßlingen, Schwimmweste und Helm ausgestattet ging es
nach ausführlicher Streckenbesichtigung am Samstagvormittag im Vorlauf
über die zwei Kilometer lange Strecke an den Start. Die 16-jährige
Angela Aigner, die in der Jugendklasse gewertet wurde, meisterte ihren
Parcours hervorragend. Sie erreichte die drei Pflichtmarkierungen am
Ufer optimal und hielt sich im Vorderfeld. Auf der Schlussstrecke
spielte sie ihre schwimmerischen Fähigkeiten aus und setzte sich
souverän an die Spitze ihrer Wertungsklasse.
Sandra Albrecht hatte im Vorlauf etliche Schwierigkeiten, um die
Pflichtmarkierungen anzuschwimmen und musste kraftraubende Sprints
einlegen, um aus der Strömung zu kommen. Sichtlich erschöpft kam sie mit
einer mäßigen Zeit ins Ziel. Sie war froh darum, kein Halbfinale
bestreiten zu müssen. In der Damen-Wertung ging es direkt mit dem Finale
am Nachmittag weiter. Für Aigner führte der Weg dahin über das
Halbfinale, das nach einer einstündigen Pause anstand. Motiviert vom
guten Vorlaufergebnis erwischte Aigner nach der ersten Pflichtmarkierung
allerdings nicht die Hauptströmung und geriet in eine Wasserwalze, die
sie mehrmals unter Wasser zog. Dadurch büßte sie wertvolle Zeit und
Kraft ein. Sie konnte sich zwar noch an das Hauptfeld heran kämpfen,
musste im Schlussspurt jedoch vier anderen den Vortritt lassen, so dass
Aigner als Fünftplatzierte ausschied – denn nur vier qualifizierten sich
für das Finale am Nachmittag. Dennoch war Aigners Zeit um fast 30
Sekunden schneller am Vormittag. „Im nächsten Jahr passiert mir dieser
Fehler nicht und ich werde auf das Treppchen schwimmen“, resümierte
Aigner bereits im Ziel ihr Ergebnis.
Am Nachmittag durfte Albrecht ihren zweiten Lauf absolvieren. Nach dem
Missgeschick ihrer Vereinskameradin hatte sich Albrecht mental doppelt
so gut auf die Strecke eingestellt. Im Lauf selbst orientierte sie sich
an den jüngeren Schwimmern und konnte dort gut mithalten. Albrecht
erwischte so eine gute Linie und kam schließlich nach 9, 37 Minuten mit
zwei Minuten Vorsprung auf die Nächstplatzierte als Erste der
Damenwertung aus dem Wasser.
Kein leichtes Unterfangen: Wildwasserschwimmen. Foto: Sandra Albrecht
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