Datum: 28.07.2008

 

6. Lindauer Seedurchquerung

 

Saukalt ist es, aber superschön

LINDAU - 166 Schwimmer haben am Samstag die 2,3 Kilometer Wasser, die zwischen dem Strandbad Eichwald und dem Römerbad liegen, bewältigt. Bei schönem Wetter, ruhiger See und frischen Wassertemperaturen benötigte der schnellste Schwimmer weniger als eine halbe Stunde, um die Ziellinie zu queren. Nur ein Schwimmer musste aufgeben.

Von unserer Mitarbeiterin Susi Donner

Spiegelglatt liegt der Bodensee im Schein der Morgensonne vor den Teilnehmern der 6. Lindauer Seedurchquerung. Die Lufttemperatur beträgt um 8 Uhr morgens 19 Grad. Viel interessanter ist für die Schwimmer allerdings die Wassertemperatur, die bei 20 Grad liegen soll, was von vielen Schwimmern auf der Strecke allerdings stark angezweifelt wird. Zumindest hatten sie einige recht kalte Strömungen zu passieren, wie viele, nachdem sie schlotternd aus dem Wasser gestiegen sind, erzählen. Zuvor aber wärmen sie sich auf, drehen Joggingrunden im Eichwaldbad, massieren ihre Muskulatur, reiben schützende Cremes auf die Haut. Viele zwängen sich in einen Neoprenanzug. Sandra Albrecht vom TSV Lindau gibt Orientierungstipps: Es wurden Bojen im Wasser befestigt, die die Schwimmer tunlichst „links liegen lassen“ sollen und wer den Leuchtturm im Blick behalte, sei ebenso richtig.

Um 8.12 Uhr fällt der Startschuss für die Vereinsschwimmer. Mit einem Zeitabstand von zehn Minuten folgen die Freizeitschwimmer mit ihren orangefarbenen Badekappen. Bei ihrem Start sind die anderen nur noch als gelbe und weiße Stecknadelköpfe weit draußen auf dem See zu erkennen. Begleitet von der Wasserwacht, die in Booten und – baywatch-gleich – mit Rettungsbrettern die Schwimmer flankieren und, wenn es Not tut, auch mal die Richtung weisen, streben die beiden Felder dem Römerbad zu. Nach weniger als einer halben Stunde erreichen die ersten das Ziel. Sie werden traditionell herzlich, unter großem Jubel und mit hawaiianischen Aloha-Blumenketten, von den Schülern der Berufsschule Lindau mit Ausbildungsrichtung „Fachangestellte für Bäderbetriebe“ begrüßt. Von ihnen wird die Seedurchquerung organisiert und geleitet.

 

„Das Wetter war super“

Die Schwimmer finden im Römerbad ihre Kleidersäcke vor, die wurden von der Schwimmabteilung des TSV Lindau bereits hertransportiert. Ausgekühlt wie sie sind – „es war saukalt, aber superschön“, schlottert Daniel aus Rottweil und „es war ganz schön frisch“, gibt Eva aus Biberach zu – müssen sie sofort dafür sorgen, dass ihre Körper wieder warm werden und wickeln sich in Decken und Bademäntel.

Die Schwimmer kommen aus weitem Umkreis zur Lindauer Seedurchquerung – einzelne bis aus München und einer sogar bis aus Berlin. Sandra Albrecht von der Schwimmabteilung des TSV Lindau, der als unterstützender Veranstalter für die technischen und sportlichen Aspekte der Seedurchquerung zuständig ist, gibt lachend als Resümee: „Das Wetter war super für die Seedurchquerung, der See ruhig – aber warm wäre anders gewesen.“ Sie erzählt, dass die Schwimmer alle sehr zufrieden waren und nur einer aufgeben musste, weil er erschöpft und unterkühlt war. „Aber er wurde sicher von einem der Begleitboote geborgen.“

Als schnellster Schwimmer in der Gesamtwertung kam nach 27,5 Minuten Tim Spiwoks, ein Vereinsschwimmer aus Dinslaken, im Römerbad an. Die schnellsten Lindauer in der Gesamtwertung waren Matthias Moser (31,29) und Thomas Röhl (31,43), beide vom TSV 1850 Lindau. Die schnellste Schwimmerin (Verena Motteler vom ASV Horb) in der Gesamtwertung erreichte das Römerbad nach 30,25 Minuten. Mirjam Hemmeter vom TSV 1850 Lindau war mit 35,05 Minuten die schnellste Lindauer Schwimmerin, gefolgt von Susanne Braun (36,03) und Angela Aigner (36,24). Die Zahlen sind auf ganze Sekunden beschränkt.

Den Leuchtturm als Orientierungspunkt: Über 2,3 Kilometer pflügen die Schwimmer vom Eichwald ins Römerbad durch den Bodensee. Foto: Susi Donner

Lindauer Seedurchquerung

Alle Ergebnisse der 6. Seedurchquerung sind im Internet unter www.lindauerschwimmer.de nachzulesen.

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