Schwimmen
Lindauerin Sandra Albrecht gewinnt in ihrer Klasse
LINDAU (lz) - Als Siegerin ihrer Wertungsklasse – der Hauptklasse
der Damen bis 39 Jahre mit Neoprenanzug – ist die
Langstreckenspezialistin Sandra Albrecht nach 7:52,28 Stunden aus dem
Zürichsee gestiegen. Das 20. Internationale Self-Transcendence
Marathon-Schwimmen erlebte in diesem Jahr einen neue Teilnehmerrekord.
36 Einzelschwimmer und 55 Staffelteams stellten sich den 26,4
Kilometern, die von Rapperswil nach Zürich zurückzulegen waren. Im
Vorfeld hatte Albrecht auf den Wertungsklassenrekord spekuliert, welcher
bei 7:35 Stunden liegt. Allerdings musste sie im Nachhinein eingestehen,
dass dieser Rekord durch die Rahmenbedingungen nicht möglich war: „Ich
hätte nie gedacht, dass es für ein Freiwasserschwimmen auch zu schönes
Wetter gibt, “ sagte Sandra Albrecht.
Aber auf Grund des perfekten Sommertages war so ziemlich jeder, der
ein Boot rund um den Zürichsee liegen hatte, mit diesem auch auf dem
Wasser. Wellen, die durch Wind erzeugt werden, sind absehbar, so
Albrecht. Der Wind kommt eine Zeit lang aus einer bestimmten Richtung
und aus dieser kommen auch die Wellen. Darauf kann man sich einstellen.
Boote dagegen verursachen unberechenbare Wellen aus allen Richtungen.
Dies erschwert das Schwimmen enorm. Da ja der Kopf die meiste Zeit unter
Wasser ist, merkt man erst beim Atmen, woher die Welle kommt.
Im schlimmsten Fall nimmt man einen kräftigen Schluck.
Zudem werden die Arme viel schneller „dick“, weil man den Körper stets
im Wasser stabilisieren muss und so viel mehr Kraft benötigt. Trotz
zweier zusätzlicher Ausweichmanöver wegen des Kursschiffverkehrs,
welcher auf den Schwimmwettkampf keine Rücksicht nahm, hätte es
eigentlich bis zum Endspurt mit dem Rekord noch klappen können, aber als
sich nach 6:30 Stunden die Züricher Bucht mit den letzten vier
Kilometern öffnete, nahm der Wellengang noch einmal zu. Selbst das
Begleitboot hatte Probleme, den Kurs stabil zu halten. „Wenn es im
Bodensee solche Wellen hat, dann blinken schon lange die Sturmwarnungen
und da gehe ich nicht ins Wasser“, sagte Albrecht. Am Ende war sie froh,
die Strecke bewältigt zu haben. Insgesamt hatte Albrecht die
viertschnellste Zeit der Einzelschwimmer. Eine Frau und zwei Männer
waren schneller und diese drei waren auch jeweils in ihren
Wertungsklassen siegreich.
Nun gilt es, sich von der Anstrengung schnell zu
regenerieren, denn am Ende des Monats steht noch die Europameisterschaft
der Masters auf dem Wettkampfprogramm.
Den Rekord in ihrer Klasse hat sie nicht gebrochen, doch Sandra
Albrecht aus Lindau kann mit ihrer Leistung zufrieden sein. Foto: pr
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