Stadt soll beheizte Becken erhalten

Schwimmer des TSV Lindau sprechen sich für 50-Meter-Bahn im neuen Eichwaldbad aus

lz                                                                                                                                  27. Januar 2014

Weil sich auch im Sommer die meisten Gäste des Eichwaldbades in den Becken und nicht im See tummelten,
fordern die Schwimmer des TSV Lindau, dass dort beheizte Becken erhalten.....Foto: Archivfoto: cf

LINDAU - Die Schwimmer des TSV Lindau freuen sich darüber, dass die Stadt im Eichwald ein Hallenbad bauen will. In einer Pressemitteilung spricht sich Wilfried Fuchs, Abteilungsleiter der TSV-Schwimmer allerdings dagegen aus, dass die Stadt dort die beheizten Becken abbauen will. „Wir als Schwimmabteilung des TSV 1850 Lindau würden uns wünschen, ein Badezentrum mit viel Wasserfläche – möglichst auch im Freien – zu bekommen“, schreibt Fuchs.

Die Schwimmer verfolgten die Diskussion um die Lindauer Bäder „mit gemischten Gefühlen“, heißt es in der Mitteilung. Grundsätzlich spricht er sich für die Pläne der Stadtwerke aus: „Der vorgeschlagene Standort für das Hallenbad im Strandbad Eichwald ist aus unserer Sicht mehr als sinnvoll“, sagt Abteilungsleiter Fuchs und zeigt sich dankbar, dass die Stadt neben den Schulen auch die TSV-Schwimmer nach ihren Bedürfnisse gefragt haben. „Diese sind in allen bisherigen Entwürfen stets berücksichtigt worden“, fügt Fuchs hinzu. Auch bei der jetzt diskutierten Variante eines 

Hallenbads mit 25-Meter-Bahn im Eichwald wäre der Trainingsbetrieb ebenso sichergestellt wie der Schwimmunterricht der Schulen.

Die Jugend schwimmt lieber im Becken als im See

Fuchs schreibt, dass die Aktiven zwar Wettkampf-Nachteile gegenüber den Schwimmern hätten, die im Sommer auf einer 50-Meter-Bahn schwimmen können, wenn sie hier ganzjährig im 25-Meter-Becken trainieren müssten, weil die wichtigsten Wettbewerbe auf einer 50-Meter-Bahn ausgetragen werden. Insgesamt wäre das Vereinstraining aber sichergestellt.

„Als Verein haben wir aber nicht nur die Wettkämpfe und das Leistungsschwimmen im Sinn“, schränkt Fuchs die Zustimmung zu den Sparplänen der Stadt bei den Bädern ein. Denn für Kinder und Jugendliche sei ein Eichwaldbad ohne ein großes beheiztes Becken im Freien nicht gut. Auch viele Kinder aus den Schwimmgruppen des TSV seien im Sommer im Strandbad Eichwald anzutreffen.

„Warum besuchen diese Kinder – wie viele andere Badegäste auch – dann nicht das Limare, das auch im Sommer geöffnet hat, oder baden nicht kostengünstig im See?“ fragt Fuchs und gibt die Antwort: „Weil sie das Baden im beheizten Becken im Freien mit unterschiedlichen Tiefen bevorzugen.“ Deshalb sehnten sich jedes Jahr nicht nur die TSV-Schwimmkinder die Badesaison im Strandbad herbei. „Viele Einheimische und natürlich auch sehr viele Touristen kommen in das Strandbad Eichwald, um vor dem einzigartigen Panorama zu schwimmen.“ Auch bei Schwimmwettkämpfen könne man erleben, wie begeistert Gäste von weither seien. „Jeder kommt gerne an den See, bewundert die Anlage und den Ausblick.“

Auffällig sei aber, dass die Lindauer Jugend kaum im See badet, wie Fuchs beobachtet hat. „Der wird nur genutzt, um bei wirklich warmen Wasser mal zum Floß zu schwimmen.“ Dann dürften aber keine Pflanzen am Bauch kitzeln oder Treibholz durch Unwetter den Einstieg erschweren. Lieber säßen Kinder und Jugendliche mit Freunden am Rand des beheizten Beckens, tauchten nach Ringen, versuchten im stehtiefen Wasser kleine Kunststücke, springen vom Block, spielen mit einem Wasserball oder rutschen mit Begeisterung. „Dafür wird die große Wasserfläche benötigt.“

Auch viele Erwachsene – Lindauer und Urlauber – schwimmen laut Fuchs vom ersten bis zum letzten Strandbad-Badetag jeden Tag bei Wind und Wetter ihre Bahnen, weil dies der Gesundheit gut tue. „Gerade dieses Becken ist für die Größe des Bades unabdingbar und auch in der Zukunft notwendig!“

Verwundert zeigen sich die TSV-Schwimmer, „dass die vielen Badegäste die Bäderentwicklung so einfach hinnehmen“. 

Fuchs fordert in seiner Pressemitteilung deshalb „ein differenziertes Schwimm- und Badeangebot“ in Lindau, am liebsten in einem „multifunktionalen Freizeitbad“. Damit spricht sich der Abteilungsleiter deutlich gegen die Sparpläne der Stadt aus: „Durch den Rückbau der Wasserfläche des Strandbades wird den Lindauern eine attraktive Freizeitgestaltung genommen.“

Fuchs hofft, dass die Verantwortlichen der Stadt alle Fördermöglichkeiten ausschöpfen und „das Bad in seiner derzeitigen Form im Eichwald“ erhalten und zusätzlich dort ein Hallenbad bauen können.

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