Datum: 11.07.2012

 

 

TSV-Schwimmer nutzen Heimvorteil

Bei den Schwäbischen Meisterschaften am Wochenende trumpfen Lindauer Teilnehmer auf

Von Sandra Bandlow-Albrecht

Lindau - Großeinsatz hatten die Lindauer Schwimmer am vergangenen Wochenende im „eigenen Bad“: Im Strandbad Eichwald wurden die Schwäbischen Meisterschaften, bei denen zeitgleich die Jahrgangs- und Mastersmeister ermittelt wurden, an zwei Veranstaltungstagen ausgetragen. 300 Teilnehmer aus 16 Vereinen hatten dazu insgesamt 1386 Meldungen abgegeben.

Das bedeutete für die vielen Helfer der Schwimmabteilung des TSV 1850 Lindau eine große Herausforderung. „Daumen hoch, alles bestens über die Bühne gebracht“, lautete das Fazit von TSV-Abteilungsleiter Wilfried Fuchs am Sonntagabend. Doch nicht nur die Durchführung der Veranstaltung, auch die schwimmerischen Ergebnisse trugen zur positiven Nachbetrachtung bei. Die 14 Lindauer Starter konnten bei ihren 35 Starts gleich 23 Medaillen aus dem Wasser fischen. So viele Stockerlplätze gelang den Grün-Weißen noch nie. Zudem konnte ein Sieg in der offenen Wertung erzielt werden, was es in diesem Jahrtausend ebenfalls noch nie gab.

Der bei den Masters in der AK 35 startende Mirko Bandlow trat über 50-Meter-Brust an, wo er sich bereits bei der Weltmeisterschaft vor drei Wochen den dritten Platz erschwimmen konnte. Nun distanzierte der frühere Nationalmannschaftsschwimmer die gesamte Konkurrenz aus Schwaben: Mit 30,95 Sekunden schlug er souverän als Erster an, der Zweitplatzierte kam erst 1,5 Sekunden später ins Ziel, was bei einer Sprintstrecke Welten sind.

Konkurrenz ist stark

Fleißigster Medaillensammler war einmal mehr der Bayernkader-Athlet Sebastian Schulz (Jahrgang 2001). Dabei hatte er stets harte Konkurrenz, kommen doch gleich zwei weitere Kaderathleten aus Schwaben, sodass das Niveau auf jede Strecke sehr hoch war. Sebastian startete über sieben Strecken und konnte dabei einmal sogar den Sieg für sich verbuchen. Über 200-Meter-Lagen bewies er, dass er der vielseitigste Schwimmer seines Jahrganges ist und wurde in 2:54,87 Minuten Jahrgangsmeister. Bei seinen sechs weiteren Starts wurde er jeweils Vizemeister.

Einen weiteren Sieg in der Jugendklasse erkämpfte sich Alexander Kickl (Jahrgang 1996) im letzten Wettbewerb der Veranstaltung. Über 200-Meter-Brust distanzierte er seinen ärgsten Konkurrenten, der über die 100m noch knapp eine Sekunde vor ihm angeschlagen hatte. Nach der ersten Teilstrecke bewies Alexander mehr Stehvermögen als der Marktoberdorfer und schlug am Ende deutlich mit gut acht Sekunden Vorsprung (2:57,62) an. Neben den zweiten Rang über 100-Meter-Brust (1:19,04) belegte er über 200-Meter-Freistil und 200-Meter-Lagen Platz drei.

Die Sensationsmedaille der Nachwuchsschwimmer erschwamm sich Daniel Drexler (Jahrgang 1999). Verärgert, weil er aufgrund der harten Pflichtzeit nur einmal starten durfte, setzte er alle Energie in dieses Rennen über 100-Meter-Freistil. Dort steigerte er seine persönliche Bestleistung gleich um mehrere Sekunden, blieb erstmals auf der 50-Meter-Bahn unter der 1:10-er-Marke und wurde in 1:09,38 Minuten Dritter.

Ein Start und eine Medaille, das war auch das Ergebnis von Sina Merz (Jahrgang 2000). Zwar war Sina eigentlich über mehrere Strecken gemeldet, konnte jedoch nach einem Fahrradunfall verletzungsbedingt nicht weiter antreten. Unter Schmerzen absolvierte sie die 100-Meter-Schmetterling und schlug als Vizemeisterin an.

Ihre Cousine Luisa Aigner (Jahrgang 1996) tastet sich nach einem Jahr ohne Wettkampf nach und nach an ihre alten Leistungen heran, wobei sich immer mehr herauskristallisiert, dass ihr besonders die Mittelstrecken liegen. Über 200-Meter-Lagen wurde sie Dritte, über 200-Meter-Brust und 200-Meter-Rücken kam sie jeweils auf den undankbaren vierten Platz.

Nach dem Abi befreit an den Start

Ihre zwei Jahre ältere Schwester Angela konnte nach absolvierten Abiturprüfungen befreit an den Start gehen. Trotz lernbedingtem Trainingsrückstand erschwamm sie sich über die 100- und 200-Meter-Rückenstrecke den Vizetitel, über 200-Meter-Freistil wurde sie Dritte.

Knapp am Stockerlplatz vorbei schrammte Tizian Erckens (Jahrgang 1993) über 100-Meter-Freistil. Er wurde in 1:04,04 Minuten Vierter. Luca Schölderle (Jahrgang 2001), Anna-Sophie Aigner (Jahrgang 2000) und Analena Stibitz (Jahrgang 1999) verbesserten ihre Bestleistungen bei ihren Starts und konnten dabei Plätze im Mittelfeld ihres Jahrganges belegen. Drei Damen wagten sich in der Mastersklasse an den Start. Die Wiedereinsteigerin Sandra Neugebauer (AK 25) belegte am Samstag noch Platz zwei über 100-Meter-Rücken. Motiviert davon sprang sie über die 400-Meter-Freistil am Sonntagmorgen ins Wasser und schlug als Siegerin ihrer AK an.

Neueinsteigerin Susanne Schmid (AK 40) wollte vor allem im heimischen Bad Wettkampferfahrung sammeln und startete ebenso über 400-Meter-Freistil. Mit neuer Bestzeit sicherte sie sich den dritten Platz. Siegerin über diese Strecke in der AK 40 wurde Sandra Bandlow-Albrecht. Sie konnte in ihrem Lauf die über 20 Jahre Jüngeren distanzieren und gewann mit 5:09,04 Minuten. Dies bedeutete in der offenen Wertung Platz neun und somit zweitbestes Ergebnis der Lindauer Delegation hinter ihrem Mann Mirko.



Wieder einmal Garant für vordere Plätze bei den Schwäbischen Meisterschaften: die TSV-Delegation.Foto: pr

 


 

 

 

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