Datum: 18.06.2012

 

 

Schwimmer aus Lindau sind zufrieden

Bei den Masters-Weltmeisterschaften in Italien holen die Deutschen drei Bronzemedaillen

Lindau (sba) - Im italienischen Riccione haben die 14. FINA (internationaler Schwimmverband) Masters-Weltmeisterschaften stattgefunden. Neben Schwimmen wurden auch die Weltmeister der Altersklassen in den Sparten Synchronschwimmen, Wasserspringen, Wasserball und Open Water ermittelt. Mit 12 660 Teilnehmern war dies die größte Masters-Veranstaltung, die es bisher je gab. Die FINA teilte mit, dass diese Zahl ein absoluter Rekord sei. Nach dem Gastgeberland waren die Deutschen mit der zweitgrößten Teilnehmerzahl vertreten. Auch vier Lindauer mischten sich unter die gut 9700 Beckenschwimmer, die in den Pools des „Italo Nicoletti“ Sports Centre an sechs Wettkampftagen in 16 verschiedenen Disziplinen die jeweiligen Weltmeister ermittelten. Von der Altersklasse 25+ bis zur 95+ waren stets alle Wertungsklassen belegt. Insgesamt reisten 13 Athleten der AK 90+ nach Italien. 

98 Jahre und immer noch aktiv 

Älteste Teilnehmerin war die 98-jährige Mieko Nagaoka aus Japan. Bei diesem erschlagenden Teilnehmerfeld war die Erwartung der Lindauer im Vorfeld eher gering. Gute Zeiten für hartes Training war die Devise. Dennoch war im Nachgang die Ausbeute viel größer als erwartet: Drei Bronzemedaillen und fünf „Blechmedaillen“, die es für die Plätze vier bis zehn gibt, waren auf der Rückreise mit im Gepäck. Diese „Blechmedaillen“ zeigen den Stellenwert der Leistungen der Masters-Schwimmer. Bei keinem anderen Wettbewerb gibt es derartige Auszeichnungen für die Platzierungen. Die Leistungen für diese Platzierungen will die FINA dadurch anerkennen, weil im Alter sehr viel Aufwand und Organisation im Alltag dahintersteckt, um diese Leistungen überhaupt erbringen zu können. 

Erfolgreichster Lindauer war Alfred Seeger (AK 70). Er holte sowohl über 100 Meter als auch über 200 Meter die Bronzemedaille. Über die 100 Meter ging er mit einer sehr vorsichtigen Zeit die erste Hälfte des Rennens an. Auf der zweiten Bahn löste er seine „Handbremse“ und zog an zwei Mitrivalen vorbei, so dass er nach 1:33,40 Minuten als dritter die Anschlagmatte erreichte. 

Über 200 Meter fand Alfred Seeger früher seinen Rhythmus und hielt sich von Start weg konstant auf dem dritten Rang, den er sich nach 3:28,90 MInuten sicherte. Mit zwei vierten Plätzen über 200 Meter Brust und 400 Meter Lagen war Seeger dennoch zufrieden. Ein achter Rang über 200 Meter Lagen rundete das gute Gesamtresultat des Lindauer Oldies ab. Ein optimales Rennen glückte Mirko Bandlow (AK 35) über 50 Meter Brust. 

Obwohl er nur im zweitschnellsten Lauf seiner AK startete und dieser aufgrund der vielen Meldezahlen erst abends um 22 Uhr ins Wasser ging, setzte er sich deutlich von der Konkurrenz ab und gewann seinen Lauf in 0:30,54 Minuten. Bange Minuten des Wartens vergingen, bis das Ergebnis des schnellsten Laufes auf der Anzeigetafel erschien: nur zwei Athleten waren schneller als Bandlow. Somit sicherte er sich die Bronzemedaille in seinem 135 starken Teilnehmerfeld und war überglücklich. Seine Frau Sandra (AK 40) war mit zwei „Blechmedaillen“ und guten Zeiten, besonders über die Freistilstrecken, zufrieden. 

Mit 2:24,41 Minuten über 200 Meter Freistil und 10:33,16 Minuten über 800 Meter Freistil konnte sie an ihre guten Zeiten vor der Schwangerschaft anknüpfen und erschwamm sich über die kürzere Distanz Platz neun von 101 Startern. Auf der längeren Strecke belegte sie den 14. Rang. Mit dem Ergebnis der 200 Meter Schmetterlingstrecke war Bandlow-Albrecht nicht zufrieden. Mit mäßigen 2:51,39 Minuten schaffte sie den achten Rang und damit ihre beste Platzierung, da die Konkurrenz an dem Tag auch nicht schneller war.

Mit den meisten Konkurrenten hatte stets Reinhold Pohl (AK 50) zu kämpfen. Dennoch ließ er sich nicht entmutigen und kämpfte um gute Zeiten. Besonders seine Brustplatzierungen mit Platz 25 über 100 Meter (123 Teilnehmer) und Platz 31 über 50 Meter (156 Teilnehmer) mit Zeiten von 1:22,35 beziehungsweise 0:36,14 Minuten zeigen die Leistungsdichte in der Altersklasse. In Bayern reichten diese Zeiten mit großem Vorsprung zum Sieg. Seine beste Platzierung erreichte Pohl über die 200 Meter Lagen. Mit 2:46,01 Minuten belegte er Rang 20. 

Die Schwimm-Mannschaft aus Lindau zeigt in Italien beachtliche Leistungen. Foto: pr

 

 

zurück