Masters-WM | ||||
Ossi Ilgen erschwimmt die Bronze-Medaille | ||||
LINDAU/MÜNCHEN (rö) - Es war nicht nur die größte Schwimmver- anstaltung aller Zeiten, die Mas- ters- Weltmeisterschaften im Schwimmen in München waren auch sonst außergewöhnlich. Na- türlich waren Lindaus Masters- Schwimmer wieder mit von der Partie, die mit Ossi Ilgen als Bronze medaillengewinner ihren erfolg- reichsten Teilnehmer hatten. Der Lindauer Schwimmer erreichte Platz drei. Mit rund 18 000 Startmeldungen aus aller
Welt stellte der Umfang den aus richtenden Männer- Schwimmverein München
vor eine Herausforderung von gigantischem Ausmaß. Rund 6600 Teilnehmer
aus 58 Nationen hat ten für diese WM Gemeldet, darunter auch Teilnehmer
aus Madagaskar, Kongo und Nigeria. Eine ganze Wo- che lang von sechs Uhr
morgens bis fast Mitternacht ging es im Münchner Olympiastadion an
traditionsreicher Stätte Schlag auf Schlag, gekrönt durch die
Auftritte des an gleicher Stelle anno 1972 erfolgreichen siebenmaligen
Olympiasiegers Mark Spitz, USA sowie von Shane Gould, Australien. Mark
Spitz zeigte in einer US-Staffel vor begeistertem Pub likum, dass er das
schwimmen noch nicht verlernt hat. Die Australierin Shane Gould wurde vor
28 Jahren als 14-jährige in München Vierfache Olympiasiegerin und kehrte
nunmehr an die Stätte ihres größten Erfolges zurück. |
Fünf Lindauer unter 18 000 Teilnehmern: Ossi Ilgen wurde WM-Dritter (zweiter von rechts). LZ Foto: privat |
Mit
Rang sieben war Sandra Albrecht beste Deutsche der AK 25 über die 5000
Meter Freistil, die von insgesamt 600 Athleten auf der olympischen
Ruderregattastrecke in Ober- schleißheim ausgeschwommen wurde. In einer
Stunde und zwei Minuten legte sie eine erstklassige Zeit vor und machte
glaubhaft, dass sie ihr großes Ziel, die Bodensee- durchquerung in 14
Tagen, mit guten Hoffnungen angehen kann. Als Vorsitzende der Bayerischen
Schwimmjugend nahm Sandra Albrecht darüber hinaus noch repräsentative
Aufgaben wahr und engagierte sich in der Kinderbetreuung. Als Deutscher Meister dieses Jahres über 50 Meter Schmetterling ging Michael Jeschke in der AK 35 über die 50 und 100 Meter Schmetterling an den Start, die jeweils der Amerikaner Tyler gewann. Dass Michael Jeschke trotz schneller Zeiten im 80 Mann starken Starterfeld mit den Plätzen 12 und 14 vorlieb nehmen musste, schockierte ihn fast, da ihm der Amerikaner beispielsweise über 100 Meter fast sechs Sekunden "abnahm" und mit 56,39 Sekunden eine Fabelzeit vorlegte. Zufrieden dagegen war Reinhold Pohl (AK 40), der gleichfalls gegen 80 Konkurrenten, anzutreten hatte und über 50 Meter Brust Rang 20 belegte. Über 100 und 200 Meter Brust in der AK 30 ging der Sieg jeweils an den Ex-Weltrekordler Nick Gillingham, der in einer anderen Dimension zu schwimmen schien. Cord Lehmann wurde in diesen Rennen 36 beziehungsweise 37. Zwei weitere Lindauer waren bei diesen Weltmeisterschaften noch am Beckenrand aktiv, nämlich das Führungsduo der Schwimmabteilung, Abteilungsleiter Wilfried Fuchs und sein Stellvertreter. Die beiden wurden in das Kampfrichterteam berufen, welches im Schichtbetrieb zusammen mit einem Team für den pro- fessionellen Wettkampfablauf sorgte. |
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nach
München nutzte. Dass die Trauben des Erfolges auf Grund dieses
handverlesenen Feldes sehr hoch hingen, wurde schnell deutlich, hatten
doch besonders USA, Japan, Australien, Großbritannien, Brasielien und
etliche osteuro päische Länder neben den anderen Staaten starke Teams
ins Rennen geschickt. Erfolgreichster Lindauer Teilnehmer war Ossi Ilgen, der es wieder einmal schaffte, zum richtigen Zeitpunkt topfit zu sein. Dass er ganz vorne mitmischen kann, kündigte er vor wenigen Wochen an, als er einen neuen deutschen Altersklassenrekord in der AK 60 über 50 Meter Schmetterling aufstellte, was ihn sogar zu berechtigten Spekulationen auf den Weltmeistertitel |
veranlasste.
Allerdings fand sich mit dem Japaner Konishi auch derjenige Angstgegner,
der in diesem Jahr neuen Weltrekord geschwommen war und in 30,90 Sekunden
auch Weltmeister wurde. Ossi Ilgen verbesserte seinen deutschen Rekord nochmals um beachtliche sechs Zehntelsekunden auf 31,48 Sekunden und erkämpfte sich damit den dritten Rang und die Bronzemedaille. Über 50 Freistil ging es dann gleichfalls knapp her, mit superschnellen 29,32 Sekunden war Ossi vorne mit dabei und wurde ganz knapp auf den fünften Platz verwiesen. Mit Fritz Ilgen als Welt- meister und Thomas Röhl als Vizeweltmeister und Dritt- platzierter der letzten WM in |
Casablanca/Marokko war klar, dass die beiden ihre Medaillenplätze nicht kampflos abgeben würden. Freilich sind zwischenzeitlich jüngere Schwimmer nachgerückt und beide Sportler hatten längere Zeit verletzungsbedingte Trainingspausen einlegen müssen. Insofern zeigte Fritz Ilgen in der AK 65 über 100 Meter Rücken in guten 1:31,74, das er wieder oder immer noch, ein Wörtchen mitreden kann, indem er Rang fünf eroberte. Zufrieden mit seiner Zeit von 2:34,73 Minuten über 200 Meter Schmetterling war auch Thomas Röhl, was in der AK 40 gerade zu den "Top Ten", Rang zehn reichte. Dass der erste, ein US-Amerikaner, zwanzig Sekunden schneller war, verdeutlicht die Leistungdimensionen. |