Bei der deutschen Wildwassermeisterschaft vom Wochenende
belegen Lindauerinnen die Plätze drei und vier
Von Sandra Albrecht
Eine völlig neue schwimmerische Erfahrung haben am vergangenen Wochenende
Luisa und Angela Aig-ner, Lea Heuer und Alexander Kickl vom TSV 1850 Lindau
bei der Deutschen Wildwassermeisterschaft gesammelt. Diese wurde im
österreichischen Roppen (Tirol) ausgetragen.
Bereits am Freitag war ein Training angesetzt, um die tückischste
Teilstrecke der Rennstrecke kennenzulernen. Zusammen mit den weiteren, knapp
60 Wagemutigen aus ganz Deutschland konnte das Lindauer Viererteam in der
Jugendklasse dabei einen ersten Eindruck gewinnen, was ihnen am
darauffolgenden Wettkampftag bevorstehen würde.
Der Inn hat derzeit eine Fließgeschwindigkeit von etwa 18 Stundenkilometern
und eine Temperatur von acht Grad. Mit Neoprenanzug, Füßlingen, Schwimmweste
und Helm ausgestattet, gingen nach ausführlicher Streckenbesichtigung am
Samstagvormittag im Vorlauf über die zwei Kilometer lange Strecke erst die
Mädels, danach die Jungs an den Start. Die beiden Aigner-Schwestern
meisterten ihren Parcours hervorragend: Sie erreichten die drei
Pflichtmarkierungen am Ufer optimal und hielten sich im Vorderfeld. Auf der
Schlussstrecke spielten sie ihre schwimmerischen Fähigkeiten aus und setzten
sich souverän an die Spitze ihrer Wertungsklasse.
Lea Heuer und Alexander Kickl hatte im Vorlauf etliche Schwierigkeiten, um
die Pflichtmarkierungen anzuschwimmen, und mussten kraftraubende Sprints
einlegen, um aus der Strömung zu kommen. Sichtlich erschöpft kamen sie ins
Ziel, wobei sich Heuer beim Anschwimmen an eine Pflichtmarkierung derart
verletzte, dass sie – genauso wie Kickl, der in der am stärksten besetzten
Jugendklasse zu den Jüngsten gehörte – im Vorlauf ausschieden.
Für Angela und Luisa Aigner stand nach einer einstündigen Pause das
Halbfinale an, bei dem es direkt um den Einzug der vier Schnellsten in das
Finale ging. Motiviert vom guten Vorlaufergebnis und gewarnt von ihrer
letztjährigen Erfahrung, setzte sich Angela an die Spitze des engen Feldes
und zog mit knappem Vorsprung als Erste ins Finale. Ihre Schwester Luisa
kämpfte knapp dahinter um einen weiteren Finalplatz und wurde von Angelas
Vorsprung derart motiviert, dass sie ihre letzte Gegnerin im Sprint zum
Zieltor abschüttelte und ebenso den begehrten Finalplatz ergatterte.
Am Nachmittag trugen die Mädels ihr Finale zusammen mit den vier
Teilnehmerinnen der Frauenwertung aus. Im stark besetzten Zielraum wurden
die Ankommenden von vielen Schlachtenbummlern lautstark angefeuert, sodass
die Mädels trotz der bis dahin erfahrenen Anstrengungen ihre letzten Kräfte
mobilisieren konnten. So sicherte sich die 17-jährige Angela den dritten
Platz, ihre zwei Jahre jüngere Schwester kam auf den undankbaren vierten
Rang.
2012 wieder dabei
Alle vier waren sich aber nach dem Wochenende sicher: Das
Wildwasserschwimmen ist eine unglaubliche Herausforderung und motiviert zu
weiteren schwimmerischen Höchstleistungen. Gerne stellen sich die Vier im
kommenden Jahr erneut dieser faszinierenden Aufgabe. Das gesamte Wochenende
war zudem eingebettet in einen Lehrgang der Deutschen Schwimmjugend.
Mit am Start: ein Team der Lindauer TSV-Schwimmabteilung. Foto: pr