Datum: 14.09.2010

TSV Lindau

Wildwasser ist eine echte Herausforderung

Lindau (sa) - Eine völlig neue schwimmerische Erfahrung haben am vergangenen Wochenende Angela Aigner und Sandra Albrecht vom TSV 1850 Lindau bei der Deutschen Wildwassermeisterschaft gesammelt. Dies wurde mangels deutschem Austragungsort im österreichischen Roppen/Tirol ausgetragen.

Bereits am Freitag war ein Training angesetzt, um die tückischste Teilstrecke kennenzulernen. Aigner und Albrecht konnte dabei einen ersten Eindruck gewinnen, was ihnen am darauffolgenden Wettkampftag bevorstehen würde: Der Inn hat derzeit eine Fließgeschwindigkeit von rund 18 Kilometern pro Stunde und eine Temperatur von acht Grad Celsius.

Mit Neoprenanzug, Füßlingen, Schwimmweste und Helm ausgestattet ging es nach ausführlicher Streckenbesichtigung am Samstagvormittag im Vorlauf über die zwei Kilometer lange Strecke an den Start. Die 16-jährige Angela Aigner, die in der Jugendklasse gewertet wurde, meisterte ihren Parcours hervorragend. Sie erreichte die drei Pflichtmarkierungen am Ufer optimal und hielt sich im Vorderfeld. Auf der Schlussstrecke spielte sie ihre schwimmerischen Fähigkeiten aus und setzte sich souverän an die Spitze ihrer Wertungsklasse.

Sandra Albrecht hatte im Vorlauf etliche Schwierigkeiten, um die Pflichtmarkierungen anzuschwimmen und musste kraftraubende Sprints einlegen, um aus der Strömung zu kommen. Sichtlich erschöpft kam sie mit einer mäßigen Zeit ins Ziel. Sie war froh darum, kein Halbfinale bestreiten zu müssen. In der Damen-Wertung ging es direkt mit dem Finale am Nachmittag weiter. Für Aigner führte der Weg dahin über das Halbfinale, das nach einer einstündigen Pause anstand. Motiviert vom guten Vorlaufergebnis erwischte Aigner nach der ersten Pflichtmarkierung allerdings nicht die Hauptströmung und geriet in eine Wasserwalze, die sie mehrmals unter Wasser zog. Dadurch büßte sie wertvolle Zeit und Kraft ein. Sie konnte sich zwar noch an das Hauptfeld heran kämpfen, musste im Schlussspurt jedoch vier anderen den Vortritt lassen, so dass Aigner als Fünftplatzierte ausschied – denn nur vier qualifizierten sich für das Finale am Nachmittag. Dennoch war Aigners Zeit um fast 30 Sekunden schneller am Vormittag. „Im nächsten Jahr passiert mir dieser Fehler nicht und ich werde auf das Treppchen schwimmen“, resümierte Aigner bereits im Ziel ihr Ergebnis.

Am Nachmittag durfte Albrecht ihren zweiten Lauf absolvieren. Nach dem Missgeschick ihrer Vereinskameradin hatte sich Albrecht mental doppelt so gut auf die Strecke eingestellt. Im Lauf selbst orientierte sie sich an den jüngeren Schwimmern und konnte dort gut mithalten. Albrecht erwischte so eine gute Linie und kam schließlich nach 9, 37 Minuten mit zwei Minuten Vorsprung auf die Nächstplatzierte als Erste der Damenwertung aus dem Wasser.

Kein leichtes Unterfangen: Wildwasserschwimmen. Foto: Sandra Albrecht

 


 

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