Lindau (sa) - In Vorbereitung für die Europameisterschaft
hat kürzlich ein Quartett der Lindauer TSV-Schwimmer die Reise nach Hannover
angetreten, um sich im dortigen Stadionbad der Konkurrenz aus Deutschland
bei den Meisterschaften um die kurzen Strecken zu stellen. Mit sechsmal
Edelmetall im Gepäck machten sie sich nach drei Wettkampftagen auf die
Heimfahrt nach Lindau.
Mit jeweils zwei Medaillen dekoriert wurden die drei EM-Teilnehmer, die
Anfang September die Reise nach Yalta antreten werden. Gleich im ersten
Wettbewerb siegte Alfred Seeger (AK 70) über 200-Meter-Lagen mit 3:16,30
Minuten, was ihm einen überragenden Vorsprung von sechs Sekunden vor dem
Zweitplatzierten einbrachte. Allerdings ist Seeger eher auf den Mittel- und
Langdistanzen zuhause, sodass die kurzen Strecken eher ein Leistungstest als
ein Saisonhöhepunkt darstellten. Dennoch gelang es Alfred Seeger, bei seinen
vier weiteren Starts in Einzelstrecken über die 50-Meter- und
100-Meter-Distanzen eine weitere Medaille zu sichern. Und über die
100-Meter-Schmetterling erkämpfte er sich mit 1:32,12 Minuten den Deutschen
Vizetitel.
Die Ilgen-Brüder gingen in Hannover über ihre Top-Strecken, den 50- und
100-Meter-Rücken an den Start. Ossi Ilgen, der wie Seeger in der AK 70
startete, siegte über die 100-Meter-Distanz mit 1:26,07 Minuten, womit er
lediglich 1,2 Sekunden von seinem eigens aufgestellten Deutschen Rekord
entfernt blieb. Auf der halben Distanz fand Ilgen nicht ganz in sein
Renntempo und mußte sich letztlich seinem Dauerkonkurrenten Richter aus
Gladbeck geschlagen geben.
Wie sein jüngerer Bruder belegte auch Itze Ilgen in der AK 75 den zweiten
Rang über 50-Meter-Rücken. Über die 100-Meter-Strecke konnte er sich ebenso
den Vizetitel sichern, was umso höher anzurechnen ist, da er im vierten Jahr
in dieser AK startet. In dieser AK war der Drittplatzierte bereits 16
Sekunden langsamer. Diese Zeitdifferenzen machen deutlich, wie stark die
Lindauer Masters im deutschlandweiten Vergleich einzustufen sind.
Im 100-Freistil-Wettbewerb trafen Ossi Ilgen und Alfred Seeger direkt
aufeinander. Im 16 Mann starken Teilnehmerfeld der AK 70 belegten beide in
einem taktisch geschwommenen Rennen bei knappem Zieleinlauf die Plätze vier
und sechs.
Schließlich starteten die drei EM-Aspiranten gemeinsam mit Hans Henning (AK
70) in zwei verschiedenen Staffelwettbewerben der AK 280. In der
4x50-Meter-Freistilstaffel lieferten sich fünf Teams vom Start weg ein
heißes Kopf-an-Kopf-Rennen, was im Zielanschlag um Zehntelsekunden
entschieden wurde. Um 23 Hundertstel Sekunden verfehlten die Lindauer
Edelmetall und kamen in 2:20,00 Minuten auf den undankbaren vierten Rang.
In der 4x50-Meter-Lagen-Staffel musste das Lindauer Quartett
verletzungsbedingt in suboptimaler Aufstellung schwimmen. Hier kamen sie am
Ende als fünfte Mannschaft ins Ziel.