Lindauer Schwimmer kehren mit Edelmetall zurück

Bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften überzeugen Sandra Bandlow-Albrecht und Alfred Seeger

 sa10. April 2014

LINDAU - Ohne große Erwartungen sind die beiden Mastersschwimmer Alfred Seeger (AK 70) und Sandra Bandlow-Albrecht (AK 40) zur 30. Internationalen Deutschen Meisterschaft über die langen Strecken nach Gera gereist. Sie kehrten mit reichlich Edelmetall zurück. Bei dem dreitägigen Wettbewerb, bei dem 580 Teilnehmer aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Polen, Russland und den Niederlanden gut 1000 Starts absolvierten, werden die Strecken ab 200 Meter und länger geschwommen.

Zu diesem Zeitpunkt im Jahr ist jedoch das Training dafür nicht optimal ausgerichtet, denn in Lindau beginnen die idealen Langstreckenvoraussetzungen erst mit der Öffnung des Eichwaldbads und der 50-Meter-Bahn. Da sich die Titelkämpfe jedoch nicht nach den Lindauer Trainingsbedingungen richten, müssen Langstreckler das Beste aus der Situation machen. Und das reichte in diesem Jahr sowohl bei Seeger als auch bei Bandlow-Albrecht zu jeweils einer Silber und einer Bronzemedaille.

Mäßiger Beginn

Dabei begann der Wettkampf mit eher mäßigem 800-Meter-Freistil von Bandlow-Albrecht. Nachdem bereits nach 300 Metern schon das meiste Pulver verschossen war, beendete Bandlow-Albrecht die Strecke mit einer mittelmäßigen Zeit auf Platz fünf bei 13 Teilnehmern. Im darauffolgenden Wettbewerb war Seeger am Start. Über 400-Meter-Lagen stand der Sieger bereits im Vorfeld fest.

Der vier Jahre jüngere Schwimmer aus Solingen war der deutliche Favorit. Der war im Ziel aber auch der Einzige, der vor Seeger anschlug. Im Zielfinish konnte Seeger dem letztjährigen Gewinner aus den Niederlanden genügend entgegensetzen und fast zwei Sekunden schneller schwimmen. Diese Medaille war der Beginn der unerwarteten kleinen „Medaillenflut“ des Lindauer Duos.

Am Nachmittag ging Bandlow-Albrecht über 200-Meter-Rücken an den Start. Eine Strecke, die eigentlich gar nicht auf ihren Wettkampfprogramm steht. Dennoch entschloss sie sich, nach vielen Jahren sich wieder einmal der deutschen Konkurrenz zu stellen. Dass sie mit diesem Bauchgefühl gar nicht falsch lag beweist das Ergebnis: auf der letzten Bahn zog sie noch an der ein oder anderen Konkurrentin vorbei und arbeitete sich auf der Bahn eins schwimmend heimlich auf Platz drei vor. So starteten die beiden TSVler vom Erfolg des Vortages beflügelt in den letzten Wettkampftag.

Am Sonntagmorgen standen die kraftraubenden 200-Meter-Schmetterling auf dem Plan, die die eigentlichen Hauptstrecken der beiden sind. Der im letzten Jahr in der AK 70 schwimmende Seeger musste sich abermals der jüngeren Konkurrenz aus Deutschland geschlagen geben, konnte sich aber gegen den auch drei Jahre jüngeren Vorjahressieger aus den Niederlanden durchsetzen und wurde mit der Bronzemedaille für diese harte Arbeit belohnt.

Motiviert von der Medaillen-Vorlage erschwamm sich Bandlow-Albrecht bei ihrem Rennen die zweite Position, die sie bis ins Ziel verteidigen konnte. Siegerin wurde die Schwimmerin aus Merseburg, die auch bei der Europameisterschaft im Vorjahr vor ihr anschlug. Selbst der mittelmäßige Platz sechs über die abschließenden 400m Freistil von Bandlow-Albrecht konnte die Stimmung nicht trüben.

Mit vier Medaillen hatten beide im Vorfeld nicht gerechnet, denn die Vorzeichen standen wesentlich schlechter. Nun können sie diesen überraschenden Erfolg kräftig feiern.

 

 

zurück