Datum: 25.04.2013

 

 

Schwimmer vom See sahnen bei DM ab

TSV Lindau schafft bei Deutscher Meisterschaft der langen Strecken in Wetzlar Podestplätze

Lindau (sa) - Als Goldfische und mit weiterem Edelmetall reichlich dekoriert sind die Lindauer Masters-Schwimmer von der Deutschen Meisterschaft der langen Strecken aus Wetzlar zurück. Im dortigen 50-Meter-Zweckhallenbad, das bestens für derartige Wettbewerbe geeignet ist, wurden die Meister über die 200 Meter und die noch längeren Strecken am vergangenen Wochenende gesucht. Bereits am Freitagvormittag startete der Wettkampf – immerhin waren 619 Aktive mit 1060 Starts über neun verschiedene Wettbewerbe am Start.

Für die Lindauer war vor allem die erste Staffel am Freitagmittag die aussichtsreichste. Fritz Ilgen, Reinhold Pohl, Alfred Seeger und Ossi Ilgen traten in der 4x100-Meter-Lagen-Staffel der AK 280 an. Das bedeutete, dass die Summe des Alters der vier antretenden Sportler mindestens 280 Jahre betragen muss. Dies erfüllen die Lindauer in diesem Jahr ganz genau. 

Startschwimmer Fritz Ilgen, der dieses Jahr erstmals in der AK 80 an den Start geht, begann mit einem Paukenschlag: Mit 1:38,75-Minuten über die Rückendistanz verbesserte er den bis dahin bestehenden Europarekord um fast zwei Sekunden. Beflügelt von dieser Leistung setzte sich der Youngster des Teams, Reinhold Pohl, mit 1:20-Minuten über die Bruststrecke an die Spitze des Feldes. Diese Führung konnte bis zum Schluss verteidigt werden. Alfred Seeger schmetterte die dritte Teilstrecke, Ossi Ilgen setzte den Schlussspurt mit 100-Meter-Kraul. Nach 5:51,61-Minuten kam das Team nicht nur mit fast zehn Sekunden Vorsprung vor dem Zweitplatzierten ins Ziel, sondern verbesserte den bis dahin bestehenden deutschen Rekord um fast 55 Sekunden.

Das gleiche Team – lediglich in geänderter Startreihenfolge – trat tags drauf über die 4x200-Meter-Freistil-Staffel an. Nachdem jedoch nicht alle Männer des Quartetts Freistilspezialisten sind und auch das im Vergleich zum Sommer recht magere Wintertraining nicht unbedingt das Stehvermögen für die 200-Meter-Strecken ermöglicht, mussten sie Federn lassen. Trotz harten Kampfes reichte es in der Endabrechnung „nur“ zu Platz drei, wobei die Endzeit lediglich eine Sekunde über den bis dahin bestehenden deutschen Rekord lag. Die zwei schnelleren Staffeln blieben beide knapp unter dem Rekord. Fritz „Itze“ Ilgen sahnte im „Vorbeigehen“ noch den Titel über seine Spezialdisziplin, den 200-Meter-Rücken ab. Den Zweitplatzierten deklassierte er um gut 20 Sekunden, jedoch fehlen ihm zum deutschen Rekord noch einige Sekunden – ein Ziel, das er sich bis zur Europameisterschaft im September gesetzt hat.

Vorsprung hält nicht stand 

Langstreckler Alfred Seeger (AK 70) hatte bei seinen Einzelrennen über 400-Meter-Lagen und 200-Meter-Schmetterling etwas Pech: Da die Meisterschaft international ausgeschrieben war, traf er über beide Strecken auf den Holländer Rob Hanou. Bei dem 400-Meter-Lagen-Rennen konnte sich Seeger nach deutlichem Rückstand nach der Schmetterlings- und Rückenteilstrecke über Brust wieder herankämpfen und ihm sogar drei Sekunden abnehmen. Allerdings hielt dieser Vorsprung der abschließenden Kraulstrecke nicht Stand, sodass Seeger genau wie über die 200-Meter-Schmetterlingstrecke Zweiter wurde. Beim Schmetterlingsrennen musste sich Seeger auf der dritten von den vier Bahnen seinem Gegner geschlagen geben.

Besonders über ihre Bronzemedaille gefreut hat sich Sandra Bandlow-Albrecht (AK 40): An ihrem Geburtstag absolvierte sie ein sehr ausgeglichenes Rennen und spielte dabei all ihre Erfahrung als Langstreckenexpertin aus. Mit der schnellsten Zeit über die zweite 100-Meter-Hälfte näherte sie sich Stück für Stück der Konkurrenz und schlug letztlich mit 2:55,80-Minuten als Dritte an, wobei sogar der zweite Rang greifbar gewesen wäre. Über 400-Meter-Freistil gab es einen heißen Kampf um die Medaillenplätze. Nach sehr guten 5:15,14 landete Bandlow-Albrecht auf dem undankbaren vierten Platz. Über die 800-Meter-Freistil-Strecke kam sie nicht richtig ins Rennen und wurde letztlich Sechste von 18 Startern der AK 40.

Motivation für EM 

Diese guten Leistungen sind nun die richtige Motivation für die fünf Starter des TSV Lindau, um das harte Freibad-Training auf der für Wettkämpfer so wichtigen 50-Meter-Bahn aufzunehmen. Bis zur Europameisterschaft Anfang September, bei der alle fünf Athleten an den Start gehen werden, können noch etliche Sekunden heruntergearbeitet werden.

Erfolgreich: die Lindauer Delegation der Masterschwimmer. Foto: pr
 

 

 

 

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