Lindau (sa) - Mit zwei Schwimmern sind die
Mastersschwimmer des TSV 1850 Lindau bei der 28. Internationalen
Meisterschaft der langen Strecken in Köln vertreten gewesen. Die beiden
hatten sich mit großer Konkurrenz zu messen, nahmen doch viele
Mastersathleten diese Gelegenheit wahr, um sieben Wochen vor der
Weltmeisterschaft in Italien ihren Leistungsstand unter Wettkampfbedingungen
zu testen. Auch die beiden Lindauer werden bei der WM über die längeren
Distanzen an den Start gehen, so blieb ihnen die lange Reise nach Köln nicht
erspart.
Die Ausbeute von vier Medaillen bei fünf Starts ist ein Fingerzeig, dass die
Vorbereitung in die richtige Richtung läuft. Alfred Seeger (AK 70) siegte
bereits im ersten Wettbewerb der Veranstaltung über 400-Meter-Lagen.
Souverän übernahm er vom Start weg die Führung, schließlich ist die
Schmetterlingsstrecke eine seiner Spezialitäten. Über Rücken konnte er das
Polster retten, um dann über Brust und Freistil dem Nächstplatzierten
insgesamt 35 Sekunden abzunehmen. Einen fast ebenso großen Vorsprung
erschwamm sich der amtierende Europameister über 200-Meter-Schmetterling am
darauffolgenden Tag. In einem recht ausgeglichenen Rennen siegte er in
3:36,97 Minuten. Am letzten Veranstaltungstag startete Seeger über
200-Meter-Brust. Auch in diesem Rennen übernahm er zunächst knapp die
Führung. Nach der 100-Meter-Wende musste er jedoch seinen kräftezehrenden
Starts der Vortage Tribut zollen. In einem Kopf-an-Kopf-Rennen zog sein zwei
Jahre jüngerer Hauptkontrahent auf der letzten Bahn um drei Sekunden davon,
Seeger wurde Zweiter.
Sandra Bandlow-Albrecht (AK 40) arbeitet sich Schritt für Schritt an ihre
alten Leistungen heran. Nach dem guten Ergebnis bei der Bayerischen
Meisterschaft versuchte Bandlow-Albrecht, die 800-Meter-Freistil in einem
höheren Anfangstempo zu beginnen. Allerdings war das gewählte Tempo etwas zu
hoch, die TSV-Schwimmerin konnte die Durchgangszeiten nicht bis zum Ende
durchhalten. Dennoch war die Zwischenzeit bei der 400-Meter-Marke ein
Hinweis, dass der eingeschlagene Weg im Training der richtige ist. Sandra
Bandlow-Albrecht konnte sich im Vergleich zur Bayerischen Meisterschaft um
gut zehn Sekunden steigern und belegte in Köln Platz sechs. Wenig später
stand am gleichen Wettkampftag die Hauptstrecke von Bandlow-Albrecht, die
200-Meter-Schmetterling, auf dem Programm. In einem sehr gleichmäßigen
Rennen erschwamm sie sich in 2:50,64 Minuten den sicheren dritten Platz, was
wiederum eine Steigerung ihrer bisherigen Zeit um gut sechs Sekunden
bedeutet. Mit ihren Zeiten von der WM in Göteborg im Jahr 2010 hätte
Bandlow-Albrecht beide Titel in Köln gewonnen. Nun müssen beide die
verbleibende Zeit nutzen, um weiter an ihrer Form zu feilen, damit sie in
Italien auf weltmeisterlichem Niveau mithalten können. Ein Gewinn wird die
Öffnung des Strandbades sein: Dann können die WM-Starter auf der
50-Meter-Bahn trainieren, auf der auch die Wettbewerbe stattfinden werden.