Datum: 08.07.2008

Schwimmen

Fünf TSV-Schwimmer räumen ab

LINDAU (sa) - Bei hervorragenden äußeren Bedingungen haben die Lindauer Schwimmer bei der Deutschen Master-Meisterschaft in Sindelfingen ihre besondere Klasse am Wochenende unter Beweis gestellt. Das nur fünfköpfige Mini-Team sammelte bei 14 Einzel- und einem Staffelstart zehn Medaillen.

Erfolgreichster Lindauer Starter war der in diesem Jahr erstmals in der AK 75 startende Fritz „Itze“ Ilgen. Er siegte über 100m Rücken und 100m Freistil, wobei er nach seinen Deutschen Rekorden über die Rückenstrecke nun Ambitionen über die Freistilbestmarke anmeldete. Zu diesen beiden Titeln wurde Ilgen überraschend Vizemeister über 50m Rücken und über 200m Freistil. Seine 3:04,87 über die lange Freistil-Strecke bedeuteten zum Ergebnis der Bayerischen Meisterschaft vor vier Wochen nochmals eine Leistungssteigerung über sechs Sekunden, wobei Ilgen bereits bei der Bayerischen die punktebeste Leistung aller Altersklassen über diese Strecke erzielte.

Schwierige Halle

Generell müssen die Zeiten über die Rückenstrecken des vergangenen Wochenendes stark relativiert werden, da die Halle des Sindelfinger Badezentrums für Rückenschwimmer äußerst unangenehm ist: eine bogenförmige Rautenkonstruktion des Daches erschwert die Orientierung enorm, so dass man schnell von der Ideallinie abkommt. Ossi Ilgen (AK 65), der ebenso wie sein Bruder Rückenspezialist ist, bekam dieses Manko ebenfalls zu spüren. Dennoch wurde er mit einer ausgezeichneten Zeit von 1:25,32 Deutscher Vizemeister über 100m Rücken. Seine zweite Einzelmedaille erkämpfte er sich mit 0:33,70 über 50m Schmetterling. Dieser Medaillenrang ist für ihn besonders erfreulich, da er nach einer sehr langwierigen Schulterverletzung mehrere Jahre über diese Strecke nicht starten konnte. Die enorm leistungsstarke Konkurrenz seiner Altersklasse verhinderte einen Medaillengewinn über die beiden Freistilstrecken, wobei Ilgen seine erwarteten Zeiten erbringen konnte. Während er über 200m Freistil den eigentlich „undankbaren“ 4. Platz erzielte, erscheint im Nachhinein der sechste Platz über 100m Freistil noch viel undankbarer, denn die Plätze 3 bis 6 wurden mit 1:12 Minuten in einem Anschlagfinale vergeben.

Die dritte Lindauer Goldmedaille sicherte sich Mirko Bandlow in der AK 30. Der Brustspezialist sprintete bei seinem einzigen Rennen in 0:31,01 zum Sieg und avancierte damit zum Seriensieger seiner AK, denn diesen Titel gewann er nun zum vierten Mal bei Deutschen Masters-Meisterschaften.

Zu einer überraschenden Einzelmedaille kam die letztmalig in der AK 30 startende Kerstin Garbacki über 50m Freistil. Mit 0:29,34 erkämpfte sie sich die Bronzemedaille, was ihre erste Einzelmedaille bei Deutschen Meisterschaften bedeutete. Über die 50m Schmetterlingstrecke verfehlte sie das Medaillenpodest knapp mit einer für sie sehr guten Zeit von 0:31,66.

Gute Zeit, aber keine Medaille

Dass man sich mit einer guten Zeit über eine entgangene Medaille weniger ärgert, erfuhr auch Sandra Albrecht (AK 35). Sie schmetterte über die doppelte Distanz mit sehr guten 1:14,82 zu Platz 4. Ihre Langstreckenqualitäten spielte sie im 200m-Freistil-Rennen aus. Nach einer Angangszeit von 1:11,56 Minuten lag sie im hinteren Drittel des Achterfeldes. Nach der 100-Meter-Wende schwamm sie allerdings kontinuierlich weiter und schlug letztlich mit 2:24,04 als Dritte ihrer Altersklasse an.

Ein besonderes „Zuckerl“ war der Staffelstart über 4x50m-Freistil mixed mit den Brüdern Itze und Ossi Ilgen sowie mit Kerstin Garbacki und Sandra Albrecht in der Altersklasse E, in der man insgesamt zwischen 200 und 239 Lebensjahre erreichen muss. Albrecht positionierte das Lindauer Team als Startschwimmerin auf Rang vier, Ossi und Itze Ilgen verbesserten die Platzierung jeweils um eine Position und Sprintspezialistin Garbacki hielt als Schlussschwimmerin den Angriffen der anderen Teams stand. Hinter den Stadtwerken München, die aufgrund ihrer vielen Schwimmer ihre Staffeln beliebig aufstellen können, wurden die Lindauer Deutscher Vizemeister.

15 Starts, zehn Medaillen: Das kleine Lindauer Team mit Fritz Ilgen, Sandra Albrecht, Mirko Bandlow, Kerstin Garbacki und Ossi Ilgen sorgt für eine Medaillenflut. Foto: pr


 

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