Schwimmen
Fünf TSV-Schwimmer räumen ab
LINDAU (sa) - Bei hervorragenden äußeren Bedingungen haben die
Lindauer Schwimmer bei der Deutschen Master-Meisterschaft in
Sindelfingen ihre besondere Klasse am Wochenende unter Beweis gestellt.
Das nur fünfköpfige Mini-Team sammelte bei 14 Einzel- und einem
Staffelstart zehn Medaillen.
Erfolgreichster Lindauer Starter war der in diesem Jahr erstmals in
der AK 75 startende Fritz „Itze“ Ilgen. Er siegte über 100m Rücken und
100m Freistil, wobei er nach seinen Deutschen Rekorden über die
Rückenstrecke nun Ambitionen über die Freistilbestmarke anmeldete. Zu
diesen beiden Titeln wurde Ilgen überraschend Vizemeister über 50m
Rücken und über 200m Freistil. Seine 3:04,87 über die lange
Freistil-Strecke bedeuteten zum Ergebnis der Bayerischen Meisterschaft
vor vier Wochen nochmals eine Leistungssteigerung über sechs Sekunden,
wobei Ilgen bereits bei der Bayerischen die punktebeste Leistung aller
Altersklassen über diese Strecke erzielte.
Schwierige Halle
Generell müssen die Zeiten über die Rückenstrecken des vergangenen
Wochenendes stark relativiert werden, da die Halle des Sindelfinger
Badezentrums für Rückenschwimmer äußerst unangenehm ist: eine
bogenförmige Rautenkonstruktion des Daches erschwert die Orientierung
enorm, so dass man schnell von der Ideallinie abkommt. Ossi Ilgen (AK
65), der ebenso wie sein Bruder Rückenspezialist ist, bekam dieses Manko
ebenfalls zu spüren. Dennoch wurde er mit einer ausgezeichneten Zeit von
1:25,32 Deutscher Vizemeister über 100m Rücken. Seine zweite
Einzelmedaille erkämpfte er sich mit 0:33,70 über 50m Schmetterling.
Dieser Medaillenrang ist für ihn besonders erfreulich, da er nach einer
sehr langwierigen Schulterverletzung mehrere Jahre über diese Strecke
nicht starten konnte. Die enorm leistungsstarke Konkurrenz seiner
Altersklasse verhinderte einen Medaillengewinn über die beiden
Freistilstrecken, wobei Ilgen seine erwarteten Zeiten erbringen konnte.
Während er über 200m Freistil den eigentlich „undankbaren“ 4. Platz
erzielte, erscheint im Nachhinein der sechste Platz über 100m Freistil
noch viel undankbarer, denn die Plätze 3 bis 6 wurden mit 1:12 Minuten
in einem Anschlagfinale vergeben.
Die dritte Lindauer Goldmedaille sicherte sich Mirko
Bandlow in der AK 30. Der Brustspezialist sprintete bei seinem einzigen
Rennen in 0:31,01 zum Sieg und avancierte damit zum Seriensieger seiner
AK, denn diesen Titel gewann er nun zum vierten Mal bei Deutschen
Masters-Meisterschaften.
Zu einer überraschenden Einzelmedaille kam die
letztmalig in der AK 30 startende Kerstin Garbacki über 50m Freistil.
Mit 0:29,34 erkämpfte sie sich die Bronzemedaille, was ihre erste
Einzelmedaille bei Deutschen Meisterschaften bedeutete. Über die 50m
Schmetterlingstrecke verfehlte sie das Medaillenpodest knapp mit einer
für sie sehr guten Zeit von 0:31,66.
Gute Zeit, aber keine Medaille
Dass man sich mit einer guten Zeit über eine entgangene Medaille
weniger ärgert, erfuhr auch Sandra Albrecht (AK 35). Sie schmetterte
über die doppelte Distanz mit sehr guten 1:14,82 zu Platz 4. Ihre
Langstreckenqualitäten spielte sie im 200m-Freistil-Rennen aus. Nach
einer Angangszeit von 1:11,56 Minuten lag sie im hinteren Drittel des
Achterfeldes. Nach der 100-Meter-Wende schwamm sie allerdings
kontinuierlich weiter und schlug letztlich mit 2:24,04 als Dritte ihrer
Altersklasse an.
Ein besonderes „Zuckerl“ war der Staffelstart über
4x50m-Freistil mixed mit den Brüdern Itze und Ossi Ilgen sowie mit
Kerstin Garbacki und Sandra Albrecht in der Altersklasse E, in der man
insgesamt zwischen 200 und 239 Lebensjahre erreichen muss. Albrecht
positionierte das Lindauer Team als Startschwimmerin auf Rang vier, Ossi
und Itze Ilgen verbesserten die Platzierung jeweils um eine Position und
Sprintspezialistin Garbacki hielt als Schlussschwimmerin den Angriffen
der anderen Teams stand. Hinter den Stadtwerken München, die aufgrund
ihrer vielen Schwimmer ihre Staffeln beliebig aufstellen können, wurden
die Lindauer Deutscher Vizemeister.
15 Starts, zehn Medaillen: Das kleine Lindauer Team mit Fritz Ilgen,
Sandra Albrecht, Mirko Bandlow, Kerstin Garbacki und Ossi Ilgen sorgt
für eine Medaillenflut. Foto: pr
|