Aus dem Lokalteil - Kopf des Tages
Harald Sommer, 61 Jahre, aus Erding, Schiedsrichter bei den Deutschen
Meisterschaften im Freiwasserschwimmen, die gestern zu Ende gingen. LZ-Foto:
sd
LZ: Herr Sommer, Sie und über sechzig Ihrer Kollegen haben in den
vergangenen
vier Tagen dafür gesorgt, dass bei den Meisterschaften alle sportlichen
Regeln
eingehalten wurden. Was alles zählt zu Ihren Aufgaben?
Harald Sommer: Wir gehören alle dem DSV-Kader an. Die Leute von uns, die bei
Freiwassermeisterschaften dabei sind, sind besonders erfahren, weil ein See
wie der
Bodensee viel höhere Ansprüche an die Schiedsrichter stellt, als ein
Hallenbad. Ein
See ist viel unberechenbarer. Wir sind abwechselnd Schiedsrichter,
Assistenzschiedsrichter, Schwimmrichter, Wenderichter, Zielrichter,
Zeitnehmer
und vieles mehr. Das Kampfrichter-team muss sehr flexibel sein, den
Überblick
behalten. Jeden Tag wechseln wir unsere Positionen. Alle Aufzeichnungen
werden
zusammengeführt und nach dem Rennen ausgewertet – das ist das
Wettkampfprotokoll. Wer von uns draußen auf dem Boot ist, hat zusätzlich die
Aufgabe, Hilfe zu leisten, wenn ein Schwimmer nicht mehr kann oder, so wie
am
zweiten Wettkampftag, als das Gewitter aufzog. Da mussten wir in
Minutenschnelle
alle Schwimmer aus dem Wasser holen. Die Bergung der Schwimmer hat perfekt
geklappt. Freiwasserschwimmen ist aber nicht nur eine besondere, sondern
auch
eine besonders schöne Herausforderung – vor allem, wenn sie in einer so
wunderschönen Umgebung wie am Bodensee stattfindet. (sd)
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