Nachwuchsschwimmer aus Lindau überzeugt

Sebastian Schulz holt sich in Berlin die Silbermedaille - Er schafft im Mehrkampf 2533 Punkte

 sa26. Juni 2014

LINDAU - Nachdem Sebastian Schulz vom TSV 1850 Lindau bereits der Bayerische und Süddeutsche Sieg im schwimmerischen Mehrkampf der Altersklasse 2001 gelungen ist, holte er in den Pfingstferien die Silbermedaille aus dem eindrucksvollen Becken der Schwimm- und Sprunghalle im Europa-Sportpark Berlin.

Qualifizieren können sich für diesen Mehrkampf nur die jeweils ersten 60 Schwimmer der deutschen Bestenliste über 200 Meter Lagen der Jahrgänge 2002 und 2001 männlich sowie 2002 weiblich. Diese jeweils 60 Schwimmer wählen dann eine der vier Schwimmarten aus und absolvieren neben den 400 Freistil und 200 Lagen zusätzlich in der gewählten Schwimmart die 100- und 200-Meter-Strecke sowie die 50-Meter-Beinschlag. Die fünf Starts verteilen sich auf vier Wettkampftage und bieten den älteren Jahrgängen der deutschen Meisterschaft eine wohl verdiente Pause zwischen ihren Wettkämpfen und den Finals am Nachmittag.

Erneutes Pech

Nach einer Woche Trainingsausfall wegen einer Grippeerkrankung nutzte Sebastian Schulz die erste Ferienwoche, um sich im Würzburger Schwimmverein auf die anstehenden Wettkämpfe vorzubereiten. Das Schicksal meinte es ein zweites Mal nicht gut mit ihm, da er sich ausgerechnet am Freitag, den 13. eine Zehenfraktur zuzog. Ein Start mit Tape oder anderen stützenden Hilfsmitteln ist den Schwimmern im Wettkampf nicht gestattet. Dementsprechend unsicher und unter Schmerzen absolvierte er seinen ersten Start über 400 Meter Freistil, was ihm zwar eine minimale Verbesserung um etwa eine halbe Sekunde seiner persönlichen Bestzeit auf 4:48,16 brachte, jedoch im Ranking der Brustschwimmer auf Platz fünf zurückwarf.

Die Zielrichtung für die nächsten Tage war gegeben: Schwimmen und Kämpfen oder die erhoffte Medaille verschwindet in unerreichbarer Ferne. Am zweiten Wettkampftag standen die 50-Meter- und die 100-Meter-Strecke im Brustschwimmen an. Mit genug Wut im Bauch verbesserte Sebastian Schulz seine Bestzeit der Süddeutschen Meisterschaft um fast 1,5 Sekunden und setzte sich über diese Teilstrecke auf Platz drei.

Diesen Aufwind nahm er sodann auch auf die 100 Meter Brust mit, siegte mit neuer Bestzeit in 1:14,66 und schwamm seinem unmittelbaren Konkurrenten fast 2,5 Sekunden davon. Hieraus ergab sich nach dem zweiten Wettkampftag Platz zwei in der Gesamtwertung und das Signal an alle Brustschwimmer, dass mit Sebastian Schulz noch zu rechnen ist. Eine vage Hoffnung, dass dem Gesamtführenden Christopher Böger aus München bei entsprechender Leistung auch die Punkte über die 200-Meter-Strecke abzunehmen sind, verflüchtigten sich im Rennverlauf des dritten Tages.

Knappes Ergebnis

Böger schwamm wie ausgewechselt bis zur letzten Wende hinter Schulz und konnte nach einem fantastischen Kopf-an-Kopf-Rennen unter begeistertem Zuschauerjubel auf den letzten 50 Metern knapp an ihm vorbeiziehen. Die Enttäuschung von Schulz wich jedoch der Freude über die neue Bestzeit in 2:38,78 Minuten, was ihn abermals neben den 100 Meter Brust auch über die doppelte Distanz auf der deutschen Rangliste an zweiter Stelle platzierte.

Der vierte und letzte Wettkampftag brachte unter den Mehrkampfteilnehmern in den anderen Schwimmarten überraschende Ergebnisse und Verschiebungen, bei den Brustschwimmern des Jahrganges 2001 waren die Medaillen jedoch schon fast vergeben, da Christopher Böger als der bessere 200-Meter-Lagen-Schwimmer galt und der Abstand zu dem Drittplatzierten bereits riesig groß war. Nun hieß es für Sebastian keinen Fehler mehr zu machen, um durch eine Disqualifikation aus dem Wettbewerb auszuscheiden. Dies gelang ihm souverän in neuer Bestzeit 2:28,78. Mit 2533 Punkten wurde Sebastian Schulz deutscher Vizemeister hinter Christoph Böger (SG Stadtwerke München), der mit 2624 Punkten den Titel gewann. Der Drittplatzierte von der SG Remscheid hatte 137 Punkte weniger als Sebastian Schulz.

 

 

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