Datum: 10.06.2008

Bayerische Masters-Meisterschaften

 

Sportler trotzen kühlen Temperaturen

LINDAU (sa) - Der reibungslose Ablauf des Wettkampfes und zahlreiche Prominente haben die Bayerischen Masters-Meisterschaften, die vom TSV 1850 Lindau organisiert wurden, zu einem gelungenen Event gemacht. Hervorragende Leistungen setzten der Veranstaltung letztlich ihr „Sahnehäubchen“ auf“, so resümierte TSV-Abteilungsleiter Wilfried Fuchs.

Das Lob für die gelungene Veranstaltung kam von vielen Seiten aus dem Schwimmverband: Es zog nicht nur den Präsidenten des Bayerischen Schwimmverbandes Helmut Schindler und die Vizepräsidentin Martina Markus nach Lindau; auch der Vizepräsident des Deutschen Schwimmverbandes, Eckehard Gebauer, und die Masters-Vertreterinnen des DSV Marianne Papendieck und des BSV Susanne Ranner kamen an den See. Zudem ließen es sich der Präsident des Bezirkes Schwaben, Rolando Peceros, und der Ehrenpräsident Rudi Huber nicht nehmen, den Lindauern ihren Besuch abzustatten.

Kühle Temperaturen bremsen

Unterstützt vom technischen Leiter Markus Kickl und dem für die Technik und Wettkampfauswertung zuständigen Marc Aigner funktionierte die Abwicklung der Schwimmwettkämpfe problemlos. Eine Rekordflut wurde von den kühlen Temperaturen am Samstag gebremst. Dennoch hat das Strandbad Eichwald ab sofort eine Weltrekord-Bahn: Edith Böhm (Jahrgang 1928) vom BSV München unterbot auf Bahn zwei startend über 50 Meter Rücken mit 0:54,02 nicht nur die deutsche, sondern auch die europäische und die Weltbestzeit ihrer AK.

Auch die Lindauer Schwimmer trugen sich Dank ihres „Vorzeigeschwimmers“ Fritz „Itze“ Ilgen (AK 75) in die Rekordlisten ein: Über 100 Meter Rücken verbesserte Fritz Ilgen seine erst im März aufgestellte nationale Rekordmarke um gut zwei Sekunden auf 1:32,07 Minuten. Neben diesem Titel sammelte er noch vier weitere (50m Rücken, 50m, 100m und 200m Freistil), wobei er auf der 200m-Strecke für seine 3:10,08 Minuten den Ehrenpokal für die punktebeste Leistung laut Masterstabelle unter allen Altersklasse auf dieser Strecke erhielt.

Sein Bruder Ossi Ilgen (AK 65) siegte in vier von fünf Einzelstarts. Über 100 m Freistil wurde er Vizemeister. Titel sammelte er über 50m und 100m Rücken, 200m Freistil und 50m Schmetterling. Für Titel über die Schmetterlingsstrecken sorgte die für die Lindauer Startende ehemalige niederländische Nationalmannschaftsschwimmerin Jolanda Oudkerk in der AK 40. Sie siegte sowohl über die 50m als auch die 100m. Weitere Einzeltitel schafften die Lindauer Schwimmer durch Klaus Lang (AK70) über 200 m Freistil und Mirko Bandlow (AK 30) über 50 m Brust. Für den 14. Lindauer Titel sorgte schließlich der erstmals in diesem Jahr in der AK 50 startende Thomas Röhl mit einer ausgezeichneten Zeit von 2:22,01 Minuten über 200 m Freistil. Röhl war zudem auch maßgeblich an den elf Silbermedaillen der TSV-ler beteiligt, denn er stand dreimal (200m Lagen, 100m Schmetterling und Freistil) auf dem zweiten Treppchen.

Bei den Damen hatte Sandra Albrecht (AK 35) an diesem Wochenende den Platz der Vizemeisterin für sich abonniert: mit zweiten Plätzen über 200m Lagen und Freistil und über 50m und 100m Schmetterling sammelte sie vier Silbermedaillen. Je eine Silber- und eine Bronzemedaille erschwammen sich die beiden Staffeleuropameister Kerstin Garbacki (AK 30, 50m Schmetterling 2. Platz, 50m Freistil 3. Platz) und Reinhold „Pollux“ Pohl (AK 45, 100m Brust 2. Platz, 200m Lagen 3. Platz) sowie Marc Aigner (AK 35, 200m Lagen 2. Platz, 100 m Schmetterling 3. Platz), der zudem als EDV-Spezialist mit der Auswertung der Schwimmwettkämpfe über das gesamte Wochenende betraut war.

Nicht ganz seine angestrebten Ziele erreichte Paul Bieber (AK25). Er erschwamm sich lediglich zwei Bronzemedaillen über beide Rückenstrecken. Zu jeweils einer Medaille in einer Einzeldistanz schwammen sich Heinz Zauner in der AK 65 über 100m Rücken (2. Platz), die nach langer Wettkampfpause erstmals wieder für den TSV startende Beate Schulz (AK 35) über 50m Brust (3. Platz) und die Rücken-Sprint-Spezialistinnen Brigitte Kalkbrenner (AK 45), Nadja Merz (AK 35) und Miriam Allgaier (AK30) über 50 m Rücken (jeweils Platz 3).Die Langstreckenspezialistin Susanne Braun (AK 40), die trotz der kühlen Temperaturen eigentlich ihr Training im See bereits aufgenommen hat, machte dennoch einen Ausflug ins Becken und wurde über 200m Freistil mit der Bronzemedaille belohnt.

Erfreuliche Rückkehr

Sehr erfreulich für das Lindauer Masters-Team ist auch die Rückkehr zweier Studentinnen, die nun trotz ihres Studiums in einer anderen Stadt für den TSV starten. Mirjam Hemmeter (AK 30) und Daniela Kalkbrenner (AK 20) griffen zwar in ihren Einzelentscheidungen nicht in die Medaillenvergabe ein, in den Staffeln trugen sie aber genauso wie Christian Kalkbrenner (AK 45), der einer der Sprecher der Veranstaltung war, maßgeblich zu den vielen Erfolgen bei. Insgesamt erschwammen sich die Lindauer Staffelteams bei ihren 21 Starts acht Gold-, sechs Silber- und zwei Bronzemedaillen. Eine beeindruckende Bilanz zeigte dabei vor allem das „Oldies-Team“ in der AK F mit den Brüdern Itze und Ossi Ilgen, Heinz Zauner und Klaus Lang, die bei ihren drei Starts über 4x50m Freistil, Lagen und Rücken jeweils siegten. Während sie in der Lagen-Staffel um ihren Erfolg hart kämpfen mussten und schließlich mit einem Vorsprung von nur 7/10-Sekunden die Hand als erster an der Matte hatten, siegten sie über Rücken souverän mit 44 Sekunden Vorsprung vor dem nächsten Team.

Auf die Plätze, fertig, los. Wer beim Start gut wegkommt, der hat gegenüber der Konkurrenz einen großen Vorteil. Foto: Reiner Roither

Glückliche Schwimmerinnen: Trotz widrigen Bedingungen freuen sich die Lindauerinnen über ihre guten Leistungen. Von links: Miriam Allgaier, Sandra Albrecht und Kerstin Garbacki. Foto: pr

 

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