Bayerische Masters-Meisterschaften
Sportler trotzen kühlen Temperaturen
LINDAU (sa) - Der reibungslose Ablauf des Wettkampfes und zahlreiche
Prominente haben die Bayerischen Masters-Meisterschaften, die vom TSV
1850 Lindau organisiert wurden, zu einem gelungenen Event gemacht.
Hervorragende Leistungen setzten der Veranstaltung letztlich ihr
„Sahnehäubchen“ auf“, so resümierte TSV-Abteilungsleiter Wilfried Fuchs.
Das Lob für die gelungene Veranstaltung kam von vielen Seiten aus dem
Schwimmverband: Es zog nicht nur den Präsidenten des Bayerischen
Schwimmverbandes Helmut Schindler und die Vizepräsidentin Martina Markus
nach Lindau; auch der Vizepräsident des Deutschen Schwimmverbandes,
Eckehard Gebauer, und die Masters-Vertreterinnen des DSV Marianne
Papendieck und des BSV Susanne Ranner kamen an den See. Zudem ließen es
sich der Präsident des Bezirkes Schwaben, Rolando Peceros, und der
Ehrenpräsident Rudi Huber nicht nehmen, den Lindauern ihren Besuch
abzustatten.
Kühle Temperaturen bremsen
Unterstützt vom technischen Leiter Markus Kickl und dem für die
Technik und Wettkampfauswertung zuständigen Marc Aigner funktionierte
die Abwicklung der Schwimmwettkämpfe problemlos. Eine Rekordflut wurde
von den kühlen Temperaturen am Samstag gebremst. Dennoch hat das
Strandbad Eichwald ab sofort eine Weltrekord-Bahn: Edith Böhm (Jahrgang
1928) vom BSV München unterbot auf Bahn zwei startend über 50 Meter
Rücken mit 0:54,02 nicht nur die deutsche, sondern auch die europäische
und die Weltbestzeit ihrer AK.
Auch die Lindauer Schwimmer trugen sich Dank ihres
„Vorzeigeschwimmers“ Fritz „Itze“ Ilgen (AK 75) in die Rekordlisten ein:
Über 100 Meter Rücken verbesserte Fritz Ilgen seine erst im März
aufgestellte nationale Rekordmarke um gut zwei Sekunden auf 1:32,07
Minuten. Neben diesem Titel sammelte er noch vier weitere (50m Rücken,
50m, 100m und 200m Freistil), wobei er auf der 200m-Strecke für seine
3:10,08 Minuten den Ehrenpokal für die punktebeste Leistung laut
Masterstabelle unter allen Altersklasse auf dieser Strecke erhielt.
Sein Bruder Ossi Ilgen (AK 65) siegte in vier von fünf
Einzelstarts. Über 100 m Freistil wurde er Vizemeister. Titel sammelte
er über 50m und 100m Rücken, 200m Freistil und 50m Schmetterling. Für
Titel über die Schmetterlingsstrecken sorgte die für die Lindauer
Startende ehemalige niederländische Nationalmannschaftsschwimmerin
Jolanda Oudkerk in der AK 40. Sie siegte sowohl über die 50m als auch
die 100m. Weitere Einzeltitel schafften die Lindauer Schwimmer durch
Klaus Lang (AK70) über 200 m Freistil und Mirko Bandlow (AK 30) über 50
m Brust. Für den 14. Lindauer Titel sorgte schließlich der erstmals in
diesem Jahr in der AK 50 startende Thomas Röhl mit einer ausgezeichneten
Zeit von 2:22,01 Minuten über 200 m Freistil. Röhl war zudem auch
maßgeblich an den elf Silbermedaillen der TSV-ler beteiligt, denn er
stand dreimal (200m Lagen, 100m Schmetterling und Freistil) auf dem
zweiten Treppchen.
Bei den Damen hatte Sandra Albrecht (AK 35) an diesem
Wochenende den Platz der Vizemeisterin für sich abonniert: mit zweiten
Plätzen über 200m Lagen und Freistil und über 50m und 100m Schmetterling
sammelte sie vier Silbermedaillen. Je eine Silber- und eine
Bronzemedaille erschwammen sich die beiden Staffeleuropameister Kerstin
Garbacki (AK 30, 50m Schmetterling 2. Platz, 50m Freistil 3. Platz) und
Reinhold „Pollux“ Pohl (AK 45, 100m Brust 2. Platz, 200m Lagen 3. Platz)
sowie Marc Aigner (AK 35, 200m Lagen 2. Platz, 100 m Schmetterling 3.
Platz), der zudem als EDV-Spezialist mit der Auswertung der
Schwimmwettkämpfe über das gesamte Wochenende betraut war.
Nicht ganz seine angestrebten Ziele erreichte Paul
Bieber (AK25). Er erschwamm sich lediglich zwei Bronzemedaillen über
beide Rückenstrecken. Zu jeweils einer Medaille in einer Einzeldistanz
schwammen sich Heinz Zauner in der AK 65 über 100m Rücken (2. Platz),
die nach langer Wettkampfpause erstmals wieder für den TSV startende
Beate Schulz (AK 35) über 50m Brust (3. Platz) und die
Rücken-Sprint-Spezialistinnen Brigitte Kalkbrenner (AK 45), Nadja Merz
(AK 35) und Miriam Allgaier (AK30) über 50 m Rücken (jeweils Platz
3).Die Langstreckenspezialistin Susanne Braun (AK 40), die trotz der
kühlen Temperaturen eigentlich ihr Training im See bereits aufgenommen
hat, machte dennoch einen Ausflug ins Becken und wurde über 200m
Freistil mit der Bronzemedaille belohnt.
Erfreuliche Rückkehr
Sehr erfreulich für das Lindauer Masters-Team ist auch die Rückkehr
zweier Studentinnen, die nun trotz ihres Studiums in einer anderen Stadt
für den TSV starten. Mirjam Hemmeter (AK 30) und Daniela Kalkbrenner (AK
20) griffen zwar in ihren Einzelentscheidungen nicht in die
Medaillenvergabe ein, in den Staffeln trugen sie aber genauso wie
Christian Kalkbrenner (AK 45), der einer der Sprecher der Veranstaltung
war, maßgeblich zu den vielen Erfolgen bei. Insgesamt erschwammen sich
die Lindauer Staffelteams bei ihren 21 Starts acht Gold-, sechs Silber-
und zwei Bronzemedaillen. Eine beeindruckende Bilanz zeigte dabei vor
allem das „Oldies-Team“ in der AK F mit den Brüdern Itze und Ossi Ilgen,
Heinz Zauner und Klaus Lang, die bei ihren drei Starts über 4x50m
Freistil, Lagen und Rücken jeweils siegten. Während sie in der
Lagen-Staffel um ihren Erfolg hart kämpfen mussten und schließlich mit
einem Vorsprung von nur 7/10-Sekunden die Hand als erster an der Matte
hatten, siegten sie über Rücken souverän mit 44 Sekunden Vorsprung vor
dem nächsten Team.
Auf die Plätze, fertig, los. Wer beim Start gut wegkommt, der hat
gegenüber der Konkurrenz einen großen Vorteil. Foto: Reiner Roither
Glückliche Schwimmerinnen: Trotz widrigen Bedingungen freuen sich die
Lindauerinnen über ihre guten Leistungen. Von links: Miriam Allgaier,
Sandra Albrecht und Kerstin Garbacki. Foto: pr
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