TSV-Delegation ist auf langen Strecken schnell unterwegs

Lindauer Schwimmabteilung weist bei bayerischen Meisterschaften die beste Medaillenbilanz auf

 sa2014-02-20

LINDAU - Mit Platz eins von 73 Vereinen im Gesamtmedaillenspiegel sind die erfolgsverwöhnten 14 Schwimmer des TSV 1850 Lindau am vergangenen Sonntag von der Bayerischen Meisterschaft der langen Strecken zurückgekehrt. Diese wurde erstmals als gemeinsamer Wettkampf der Masters und der Jugend ausgetragen. Platz dafür bietet das vereinseigene 50-Meter-Hallenbad des SV Würzburg 05, dem Heimatverein des deutschen Top-Schwimmers Thomas Lurz.

Sebastian Schulz (2001) startete in der Jugendklasse und musste sich mit den Nachwuchsathleten aus den Bayerischen Stützpunkten messen. Der Bayernkader-Athlet bewies seinen guten Trainingszustand und lieferte zwei Bestzeiten ab. Über die 1500m-Freistil und die 400m-Lagen steigerte er sich mit 19:46,34 Minuten und 5:36,03 und fast jeweils zehn Prozent im Vergleich zu seiner alten Bestleistung. Damit belegte er die Ränge neun und sechs in der bayerischen Jahrgangswertung. Vor ihm waren zumeist die Aktiven, die auch ganzjährig auf der 50m-
Bahn trainieren können.

Bei den Masters klingelte die Medaillenkasse in Massen: 17 Bayerische Titel, acht Vizemeisterschaften und vier Bronzemedaillen waren die fette Ausbeute vom Wochenende. Dank der Staffeln, von denen alle sechs gemeldeten mit dem Titel belohnt wurden, konnte jeder der 13 Masters am Ende mit mindestens einem Bayerischen Meister die Heimreise antreten. Zehn davon holten bei jedem ihrer Starts einen Stockerlplatz. Seriensiegerin Sandra Bandlow-Albrecht (AK 40) gewann alle ihrer fünf Einzelstarts über 200m-Schmetterling und Rücken, 400m-Lagen und Freistil sowie über 1500m-Freistil, obwohl sie noch von ihrer guten Form des Sommers entfernt ist. Alfred Seeger schwimmt in diesem Jahr das letzte Mal in der AK 70 und muss sich somit mit der wesentlich jüngeren Konkurrenz messen. Dennoch konnte er sich über 200m-Schmetterling, 200m-Brust und 400m-Lagen durchsetzen und den Titel erschwimmen. Über 800m-Freistil und 200m-Rücken musste er sich dem vier Jahre jüngeren aus München geschlagen geben. Seeger wurde hier zweiter.

Der neu in der AK 55 startende Reinhold Pohl siegte souverän mit großen Vorsprung über 400m-Lagen und 200m-Brust. Über 200m-Rücken wurde er Zweiter. Sein AK-Vereinskollege Thomas Röhl schmetterte über die 200-Meter-Distanz zum Sieg, seine Freistilstrecken (400m, 800m, 1500m) versilberte er. Einen Einzelstart – einen Sieg, das war die Devise von Fritz „Itze“ Ilgen in der AK 80. Der amtierende Europameister setzte sich deutlich durch. Eine Silbermedaille über die längste Wettkampfstrecke im Becken, die 1500m-Freistil, konnte sich Beate Schulz erkämpfen, die dieses Jahr neu in der AK 45 schwimmt. Über 400m und 800m Freistil erschwamm sie sich den undankbaren vierten Platz, wobei ihr über die längere Strecke nicht einmal Zweizehntelsekunden fehlten. Über diese beiden Strecken verwies sie ihre vereinseigene Konkurrentin Susanne Braun auf den fünften Rang. Über 1500m-Freistil kam die in der Schweiz lebende Pfälzerin auf Platz vier.

Susanne Schmid (AK 40) hatte in der Vorbereitung ständig mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Umso mehr freute sie sich über ihre beiden Bronzemedaillen über 400m- und 800m-Freistil. Aktuell gesundheitlich angeschlagen ging Petra Stroh an den Start. Dennoch erkämpfte sie sich mit halber Luft den dritten Rang über ihre Spezialdisziplin, den 200m-Rücken. Ihren ersten Einsatz hatten mit Sabine Zeleny und Angela Aigner zwei Neulinge bei den Masters. Die talentierte Zeleny (AK 35) wurde bei ihrem allerersten Schwimmwettkampf in einem beherzten Rennen über 200m-Brust Bayerische Vizemeisterin in sehr guten 3:33,10 Minuten.

Angela Aigner gehört seit diesem Jahr erstmals der Masters-Klasse an und trat in der stets sehr stark besetzten AK 20 an. Motiviert von den vielen guten Leistungen erkämpfte sie sich in ihren letzten Einzelrennen über 400m-Freistil die heiß ersehnte Medaille: sie wurde Dritte. Bereits beim ersten Rennen über 400m-Lagen schrammte sie mit Rang vier ganz knapp daran vorbei. Über 200m-Rücken wurde Aigner Siebte, über 800m-Freistil Sechste. Zur Verstärkung der Staffeln sind extra die Sprinter Mirko Bandlow und Michael Jeschke mit nach Würzburg gereist. Diese Reise hatte sich gelohnt, alle Staffelteams waren letztlich siegreich. In der AK 240 siegte die 4x100m-Lagen-Staffel mit Fritz Ilgen, Mirko Bandlow, Michael Jeschke und Alfred Seeger genauso souverän wie die 4x200m-Freistil-Staffel mit Reinhold Pohl, Fritz Ilgen, Michael Jeschke und Thomas Röhl und die 4x100m-Rücken-mixed-Staffel mit Fritz Ilgen, Alfred Seeger, Susanne Schmid und Beate Schulz. Die Damen siegten in der AK 120 mit Kücken Angela Aigner, Susanne Braun, Petra Stroh und Sandra Bandlow-Albrecht über 4x200m-Freistil. Die 4x100m-Lagen trat mit Petra Stroh, Sabine Zeleny, Sandra Bandlow-Albrecht und Susanne Braun in der AK 160 an und wurde genauso mit Gold belohnt wie die 4x100m-Rücken-mixed-Staffel mit Reinhold Pohl, Petra Stroh, Sandra Bandlow-Albrecht und Mirko Bandlow, die sich der stärksten Konkurrenz wiedersetzten mußten. Dort wurde der Sieg erst mit dem Schlussschwimmer auf der letzten Bahn klar gemacht. Diese Ergebnisse machen Mut für das künftige Training, um sich bei der deutschen Meisterschaft Anfang April der nationalen Konkurrenz zu stellen.

 

 

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