TSV-Schwimmabteilung räumt bei Masters in Würzburg ab
Lindau (sa) - Ein überragendes Ergebnis ist den Mastersschwimmern des TSV
1850 Lindau am vergangenen Wochenende bei der Bayerischen Meisterschaft der
langen Strecken in Würzburg gelungen. Hoch motiviert von der Sportlerehrung
der Stadt Lindau, bei der die TSV-Schwimmabteilung erneut glänzte, zeigte
sich das 14-köpfige Lindauer Team in Rekord- und Medaillensammler-Laune. Von
den insgesamt 34 Starts der grün-weißen endeten 30 mit einer
Podestplatzierung: Mit 25 Gold-, zwei Silber- und drei Bronzemedaillen lagen
die Lindauer einmal mehr an der Spitze des Medaillenspiegels der 55
angetretenen Mannschaften.
Diesmal ist dieser Spitzenplatz jedoch umso höher einzustufen, schickte doch
der ausrichtende Verein seine Weltklasseathleten und Olympiakandidaten an
den Start. Der bekannteste unter ihnen, Thomas Lurz, siegte jeweils in
Weltrekordzeit. Aber auch Lindau trug sich bei den Rekorden zumindest in die
nationale Liste ein. In den kürzlich eingeführten Bestenlisten über die
4x100-Meter-Lagen und Freistil knackten die Lindauer gleich sechs deutsche
Rekorde.
Bereits am ersten Veranstaltungstag stellten die Männer sowohl in der AK 280
mit Ossi Ilgen, Fritz Ilgen, Alfred Seeger und Hans Henning als auch in der
AK 160 mit Reinhold Pohl, Mirko Bandlow, Michael Jeschke und Thomas Röhl
neue nationale Bestzeiten über 4x100-Meter-Lagen auf. Tags drauf
pulverisierten die „alten Herren“ den Rekord in der
4x100-Meter-Freistilstaffel der Freien Schwimmer Düsseldorf um über eine
Minute. Da war der weitere Rekord durch die Männer der AK 200 mit Reinhold
Pohl, Christian Kalkbrenner, Thomas Röhl und Michael Jeschke noch das
i-Tüpfelchen oben drauf.
Bei so viel Erfolg der Herren durften die Damen natürlich nicht nachstehen:
in der 4x100m Lagenstaffel schlug das Quartett mit Nadja Merz, Brigitte
Kalkbrenner, Sandra Bandlow-Albrecht und Susanne Braun knapp hinten der SG
München als Zweitplatzierte an. Da jedoch im Münchener Team eine Schwimmerin
ohne deutsche Staatsbürgerschaft zum Einsatz kam, ging der deutsche Rekord
abermals nach Lindau. Über die 4x100-Meter-Freistil machte es das TSV-Team,
in dem Nadja Nerz nun durch Susanne Schmid ersetzt wurde, eindeutig klar,
dass der deutsche Rekord auch dem Schnellsten gehört: das Team siegte in
einem spannenden Rennen 4/10-Sekunden vor München. Drei weitere Titel -
jedoch ohne Rekord - konnten in den Staffelwettbewerben weiterhin errungen
werden: In den 4x100-Meter-Rücken-mixed-Wettbewerben bewies Lindau, dass es
auch 2012 hier ungeschlagen bleibt. Die AK 200 (Pohl, B. Kalkbrenner,
O.Ilgen, Bandlow-Albrecht) und die AK 160 (Merz, Braun, Jeschke, Bandlow)
sicherten sich mit weitem Vorsprung die Titel. Zudem siegten die Herren der
AK 160 (C. Kalkbrenner, Pohl, Jeschke, Bandlow) über 4x100-Meter-Brust.
In den Einzelwettbewerben wurden zudem die Bayerischen Titel der
Altersklassen vergeben. Alfred Seeger (AK 70) war ebenso viermal siegreich
(400-Meter-Lagen, 800-Meter-Freistil, 200-Meter-Brust, 200m Schmetterling)
wie Sandra Bandlow-Albrecht (AK 40), die nach ihrer Schwangerschaftspause im
Herbst 2011 nun wieder an ihre alten Zeiten anzuschließen versucht. Sie
siegte über 800- und 400-Meter-Freistil, 400-Meter-Lagen und
200-Meter-Schmetterling, wobei sie über letztere Strecke die beste Zeit der
gesamten Veranstaltung schwamm.
Der Langstreckenspezialist Thomas Röhl (AK 50) siegte bei allen seinen drei
Starts (800- und 400-Meter-Freistil, 200-Meter-Schmetterling) souverän. Auch
Reinhold Pohl (AK 50) beendete seine beiden Rennen über 400-Meter-Lagen und
200-Meter-Brust mit deutlichem Vorsprung vor der Konkurrenz siegreich. Die
Brüder Ossi und Itze Ilgen (AK 70 und 75), die eigentlich die kürzeren
Strecken bevorzugen, traten jeweils über die 200-Meter-Rücken an und siegten
in gewohnter Manier. Jeweils einen Einzelsieg konnten Michael Jeschke (AK
45) über 200-Meter-Schmetterling und Susanne Braun (AK 45) über 400m
Freistil verbuchen.
Wichtige Titelkämpfe folgen
Über die doppelte Distanz erschwamm sich Braun die Bronzemedaille. Nadja
Merz (AK 40) wurde über 200-Meter-Rücken hinter ihrer Dauerrivalin Petra
Nickel Vizemeisterin. Christian Kalkbrenner (AK 50) erkämpfte sich über
400-Meter-Lagen und 400-Meter-Freistil Platz drei, über
200-Meter-Schmetterling kam er auf den undankbaren vierten Platz. Die zum
ersten Mal im Lindauer Mastersteam startende Susanne Schmid (AK 40)
schrammte mit dem vierten Rang über 400-Meter-Freistil ebenfalls knapp am
Stockerlplatz vorbei.
Diese Leistungen geben nach dem harten Wintertraining Schwung für die
anstehenden Wettbewerbe: Ende April stehen die Deutschen Meisterschaften der
langen Strecken an – und Mitte Mai werden die Bayerischen Titel der kurzen
Strecken vergeben, bevor es im Juni um die Weltmeistertitel geht.
Sind erfolgreich: die Schwimmer des TSV Lindau. Foto: pr