Schwimmen
Keiner fährt ohne Titel nach Hause
LINDAU (sa) - Den wohl anstrengendsten Wettkampf der Saison haben
die Mastersschwimmer des TSV Lindau am Wochenende absolviert. In
Bayreuth fand die Bayerische Meisterschaft der langen Strecken statt,
wobei auf allen Strecken ab 200m im Einzelwettbewerb die Bayerischen
Meister der Altersklassen gesucht wurden. Zudem gab es vier
Staffelwettbewerbe.
Das 14-köpfige Lindauer Team hatte 23 Einzel- und zehn Staffelstarts
gemeldet. Von diesen insgesamt 33 Starts wurden 31 mit Medaillen
belohnt. Zudem kann jeder der Lindauer Aktiven mit mindestens einem
Bayerischen Meistertitel glänzen. Außer der 4x100m-Brust-Staffel der
Damen, die letztlich den zweiten Platz belegte, wurden alle Staffeln
Bayerischer Meister. Egal, ob die Männer der AK 160, die ältere
Männerstaffel, die erstmalig in der AK 280 starten kann, oder die Damen
in der AK 160: die 4x100m Lagen, 4x200m Freistil und die 4 x 100m Rücken
mixed (zweimal weiblich + zweimal männlich) wurden von den Lindauern
nach Belieben dominiert.
Ilgen sorgt fürs Glanzlicht
Das Glanzlicht der Veranstaltung setzte Fritz „Itze“ Ilgen, der seit
diesem Jahr in der AK 75 schwimmt. Er unterbot als Startschwimmer der
4x100m Lagenstaffel auf der 100-m-Rückenstrecke den bestehenden
Deutschen Rekord um 1,5 Sekunden. Mit dieser herausragenden Leistung
hatte zu dem frühen Zeitpunkt in der Saison keiner gerechnet, weil die
100m nicht zum Langstreckentraining des Winters passen. Dennoch schlug
er nach 1:34,15 als neuer Deutscher Rekordhalter an. Fast Nebensache war
dann noch sein Sieg über die 200 m-Strecke im Einzelwettbewerb.
Die Langstreckenexpertin Sandra Albrecht (AK 35) trat
trotz im Vergleich zum vergangenen Jahr deutlich reduzierten
Trainingsumfang neben den vier Staffeln in fünf Einzelrennen auf
insgesamt 2,5 Kilometern Wettkampfkilometern an und hatte mit jüngerer
Konkurrenz zu kämpfen. Dennoch schlug sie über 200m Schmetterling und
Rücken, sowie über 400m Lagen und 400m und 800m Freistil als Erste an.
Mit 2,7 Kilometern hatte lediglich Thomas Röhl mehr
Wettkampfstrecke zurückzulegen. Röhl, der in diesem Jahr erstmals in der
AK 50 startet, siegte über 200m Schmetterling und 400m Freistil, über
200m Rücken und 1500m Freistil wurde er Vizemeister, wobei er sich über
die Marathondistanz nach sehr guten 20:21,99 um nicht einmal zwei
Sekunden geschlagen geben musste. Christian Kalkbrenner (AK 45)
versilberte seine Starts über 200m Schmetterling und 400m Lagen, über
400m Freistil wurde er Dritter. Reinhold Pohl (AK 45) stand ebenso
zweimal auf dem zweiten Treppchen: über 200m Rücken und Brust schlug er
als Zweitschnellster an. Heinz Zauner (AK 65) wurde über 200m Rücken
genauso Vizemeister wie Michael Jeschke (AK40) über die Marathonstrecke,
den 1500m Freistil. Der jüngste Starter im Team, Paul Bieber (AK 25),
kam nach 200m Rücken als Zweiter ins Ziel, nach 1500m Freistil wurde er
mit der Bronzemedaille belohnt. Susanne Braun hatte in der AK 40 mit
besonders starker Konkurrenz zu kämpfen. Mit konstant guten Leistungen
wurde sie über 400 m und 800 m Freistil jeweils Dritte.
Der Teamchef der Masters, Ossi Ilgen, Klaus Lang,
Mirko Bandlow, Brigitte Kalkbrenner und Nadja Merz verstärkten die
Lindauer Staffeln und führten diese maßgeblich zu den herausragenden
Erfolgen. Mit diesem Ergebnis reihte sich der kleine Lindauer Verein im
Medaillenspiegel direkt hinter dem ausrichtenden Schwimmverein Bayreuth
und der neu gegründeten SG Stadtwerke München als dritterfolgreichster
Verein ein.
33 Starts, 31 Medaillen: Das Mastersteam des TSV Lindau zeigt eine
beeindruckende Leistung. Foto: pr
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