Datum: 18.01.2013

TSV-Schwimmer schrammt knapp am Podest vorbei

Sebastian Schulz wird bei der Bayerischen Meisterschaft der langen Strecken Vierter über 400-Meter-Lagen

Lindau (sa) - Nach langer Abwesenheit ist kürzlich wieder einmal ein Athlet der Nachwuchsschwimmer des TSV 1850 Lindau bei der Bayerischen Meisterschaft der langen Strecken an den Start gegangen. Kurz nach Weihnachten war die gesamte bayerische Schwimm-Nachwuchselite im Würzburger Hallenbad vertreten, um sich über die längsten Beckenstrecken, den 400-Meter-Lagen sowie den 1500 Metern (Herren) und 800 Metern (Frauen) Freistil zu messen. Neben den jeweils allerschnellsten Frauen und Männern wurden auch in den Jahrgängen die Bayerischen Meister ermittelt. Im zweitjüngsten Jahrgang der Herren, dem Jahrgang 2001, ging dort Sebastian Schulz an den Start.

Der Brustschwimmer, der nun im zweiten Jahr in den Bayernkader berufen wurde, musste nicht nur die für ihn ungewohnten Strecken bewältigen, sondern dies auch noch auf der für die Lindauer im Winter sehr ungewohnten 50-Meter-Bahn tun. Während andere Vereine ganzjährig eine 50-Meter-Halle nutzen können, kommen die Lindauer Schwimmer lediglich in der Freibadzeit – und nur solange das Eichwald in der heutigen Form existiert – in den Genuss.

Sebastian musste zuerst die 1500-Meter-Freistil absolvieren. In einem recht ausgeglichenen Rennen blieb er an den Konkurrenten seines Laufes und versuchte, deren Tempo mitzuschwimmen. Diese Taktik verhalf ihm zu Zwischenzeiten, die alle deutlich unter der 1:30-Marke lagen. Nach 21:34,07 Minuten schlug er als Achter seines Jahrganges an. In der Mittagspause hatte Sebastian das Glück, den Würzburger Olympiazweiten über zehn Kilometer, Thomas Lurz, persönlich kennen zu lernen. Mit Autogramm und noch tief beeindruckt stieg Sebastian zu den 400-Meter- Lagen auf den Startblock.

Allerdings beginnt diese Strecke mit der schwächsten Disziplin von Sebastian, den 100-Meter-Schmetterling. Als Letzter seines Jahrganges musste er nun das Feld von hinten aufrollen. Nach der 100-Meter-Rücken Teilstrecke hatte er sich unter den zwölf Startern auf Rang neun vorgekämpft. Nun stand seine Paradestrecke an, das Brustschwimmen. Mit der schnellsten Zwischenzeit (1:33,45) seines Jahrganges schob er sich auf den fünften Platz vor, um dann in einem Endspurt über die 100-Meter-Freistil einen weiteren Konkurrenten zu überholen. Mit 5:53,70 Minuten schlug der TSV-Nachwuchsschwimmer letztlich als Vierter an – und damit nur 1,7 Sekunden am Treppchen vorbei.

Dennoch war es eine vorher nicht erträumt gute Zeit, was seinen weiteren Aufwärtstrend bestätigt. Mit dem Start bei der Bayerischen Meisterschaft der langen Strecken erschwamm sich Sebastian auch die Teilnahmeberechtigung für die Deutsche Jahrgangsmeisterschaft im kommenden Sommer. Bis dahin muss er wohl noch an einigen Kaderstützpunktmaßnahmen teilnehmen, denn auch die Deutsche Meisterschaft wird auf der 50-Meter-Bahn ausgetragen.


Nachwuchshoffnung und Schwimmstar unter sich: Sebastian Schulz vom TSV Lindau (rechts) zusammen mit Thomas Lurz, dem Olympia-Zweiten über zehn Kilometer. Foto: sa
 

 

 

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