Sebastian Schulz wird bei der Bayerischen Meisterschaft
der langen Strecken Vierter über 400-Meter-Lagen
Lindau (sa) - Nach langer Abwesenheit ist kürzlich wieder einmal ein Athlet
der Nachwuchsschwimmer des TSV 1850 Lindau bei der Bayerischen Meisterschaft
der langen Strecken an den Start gegangen. Kurz nach Weihnachten war die
gesamte bayerische Schwimm-Nachwuchselite im Würzburger Hallenbad vertreten,
um sich über die längsten Beckenstrecken, den 400-Meter-Lagen sowie den 1500
Metern (Herren) und 800 Metern (Frauen) Freistil zu messen. Neben den
jeweils allerschnellsten Frauen und Männern wurden auch in den Jahrgängen
die Bayerischen Meister ermittelt. Im zweitjüngsten Jahrgang der Herren, dem
Jahrgang 2001, ging dort Sebastian Schulz an den Start.
Der Brustschwimmer, der nun im zweiten Jahr in den Bayernkader berufen
wurde, musste nicht nur die für ihn ungewohnten Strecken bewältigen, sondern
dies auch noch auf der für die Lindauer im Winter sehr ungewohnten
50-Meter-Bahn tun. Während andere Vereine ganzjährig eine 50-Meter-Halle
nutzen können, kommen die Lindauer Schwimmer lediglich in der Freibadzeit –
und nur solange das Eichwald in der heutigen Form existiert – in den Genuss.
Sebastian musste zuerst die 1500-Meter-Freistil absolvieren. In einem recht
ausgeglichenen Rennen blieb er an den Konkurrenten seines Laufes und
versuchte, deren Tempo mitzuschwimmen. Diese Taktik verhalf ihm zu
Zwischenzeiten, die alle deutlich unter der 1:30-Marke lagen. Nach 21:34,07
Minuten schlug er als Achter seines Jahrganges an. In der Mittagspause hatte
Sebastian das Glück, den Würzburger Olympiazweiten über zehn Kilometer,
Thomas Lurz, persönlich kennen zu lernen. Mit Autogramm und noch tief
beeindruckt stieg Sebastian zu den 400-Meter- Lagen auf den Startblock.
Allerdings beginnt diese Strecke mit der schwächsten Disziplin von
Sebastian, den 100-Meter-Schmetterling. Als Letzter seines Jahrganges musste
er nun das Feld von hinten aufrollen. Nach der 100-Meter-Rücken Teilstrecke
hatte er sich unter den zwölf Startern auf Rang neun vorgekämpft. Nun stand
seine Paradestrecke an, das Brustschwimmen. Mit der schnellsten Zwischenzeit
(1:33,45) seines Jahrganges schob er sich auf den fünften Platz vor, um dann
in einem Endspurt über die 100-Meter-Freistil einen weiteren Konkurrenten zu
überholen. Mit 5:53,70 Minuten schlug der TSV-Nachwuchsschwimmer letztlich
als Vierter an – und damit nur 1,7 Sekunden am Treppchen vorbei.
Dennoch war es eine vorher nicht erträumt gute Zeit, was seinen weiteren
Aufwärtstrend bestätigt. Mit dem Start bei der Bayerischen Meisterschaft der
langen Strecken erschwamm sich Sebastian auch die Teilnahmeberechtigung für
die Deutsche Jahrgangsmeisterschaft im kommenden Sommer. Bis dahin muss er
wohl noch an einigen Kaderstützpunktmaßnahmen teilnehmen, denn auch die
Deutsche Meisterschaft wird auf der 50-Meter-Bahn ausgetragen.