Bei den Bayerischen Jahrgangsmeisterschaften in Erlangen
erschwimmt sich Sebastian Schulz zweimal den Vizemeister
Lindau (sa) - Einziger Starter des TSV 1850 Lindau bei der Bayerischen
Jahrgangsmeisterschaft im mittelfränkischen Erlangen ist auch in diesem Jahr
Sebastian Schulz (Jahrgang 2001) gewesen. Zwar hätten etliche Athleten noch
jeweils eine Pflichtzeit im Vorfeld erschwommen, doch mangels Aussicht auf
gute Platzierung – selbst bei Bestzeiten – verzichteten diese auf Ränge
höchstens im Mittelfeld und starteten lieber bei der Lindauer
Seedurchquerung (LZ berichtete).
Schulz, der für das Freiwasserevent noch zu jung gewesen wäre, nahm die
Chance wahr, sich im Feld der Jahrgangsbesten in Bayern zu etablieren. Der
Kaderathlet, der auch für die kommende Saison die Normen für den Kaderstatus
erfüllt hat, traf an den drei Wettkampftagen auf seine Konkurrenten aus ganz
Bayern. Besonders über seine Paradestrecken (100- und 200-Meter-Brust)
konnte er Glanzleistungen absolvieren. Dort musste Sebastian stets gegen den
erst kürzlich von Kempten nach Immenstadt gewechselten Lars-Conrad Schindler
antreten, der bereits im Vorjahr die deutsche Alterklassenliste anführte.
Am Samstag stand die längere der beiden Bruststrecken auf dem Programm.
Mutig ging Sebastian die ersten 100 Meter an: Mit 1:27,69 Minuten schwamm er
knapp langsamer als seine Bestzeit und hatte somit auch die Führung inne.
Zug um Zug holte Schindler jedoch auf und setzte sich gegen Sebastian durch.
Mit 3:00,09 siegte der Immenstädter, was eine Verbesserung seiner Bestmarke
um zwei Sekunden und auch Platz eins in Deutschland bedeutete. Sebastian
schwamm gut fünf Sekunden schneller als seine bisherige Bestleistung und
wurde in 3:03,91 nicht nur deutlicher Vizemeister in seinem Jahrgang,
sondern setzte sich auch in der deutschlandweiten Bestenliste auf Platz
zwei.
Am Tag darauf ging es über die halbe Distanz. Bei seinem sechsten Rennen der
Veranstaltung mobilisierte er nochmals alle Kräfte und stieg hochmotiviert
vom guten Ergebnis des Vortages auf den Startblock. Dank eines Rennens, in
dem er vom Start weg Drurck machte, schraubte er seine Bestmarke von 1:27,1
auf 1:25,81-Minuten und belegte auch hier sowohl Platz zwei bei der
Bayerischen Jahrgangsmeisterschaft als auch in der deutschen Jahrgangsliste.
Über 200-Meter-Lagen schwamm er in 2:51,14 zwar eine Bestleistung, mußte
sich aber mit dem undankbaren vierten Platz zufriedengeben. Rang sechs über
200-Meter-Freistil (2:33,82 und Bestzeit im letzten Rennen), sieben über
100-Meter-Freistil (1:11,09), acht über 400-Meter-Freistil (5:25,02) und
neun über 100-Meter-Schmetterling (1:27,06) rundeten das gute Ergebnis des
anstrengenden Wettkampfwochenendes und somit das Saisonende ab.
Als einziger Starter des TSV 1850 Lindau konnte er in der Vereinswertung
unter den 86 teilnehmenden Vereinen Platz 40 erschwimmen. Die beiden
bayerischen Vizemeisterschaften und Vizeplätze in Deutschland setzten
Sebastians erfolgreicher Saison jedoch die Krone auf.
Sebastian Schulz Foto: pr